Zwischen Bild und Objekt

In der kleinen aber eigenwilligen Galerie „Atelier Jungfernstieg 85“ sind unter dem Motto „Geschichten mit Farbe und Fundstücken“ Exponate von Friederike Thaler zu sehen. Die Künstlerin wurde 1948 in Chile geboren, wuchs aber in Deutschland auf. Zahlreiche Ausstellungen, auch international, zieren die Vita der Künstlerin, die in Hamburg, Hannover und Salzburg ihre Studien absolvierte. Im Jungfernstieg sind abstrakte Werke zu sehen, deren starke Farbigkeit sich als erster Eindruck aufdrängt. Farben, aber nicht bunt ist dieser Eindruck beim fragenden nachblicken und immer wieder ein warmes rot, das unauffällig wirkt aber sehr präsent ist. In den Bildern, sind teilweise nicht malübliche Materialien integriert: Ein grosses Stück Kupfer, vordem sicherlich anders bereits bearbeitet blinkt aus einem Bild und gibt dem Bild eine dreidimensionale Kontur, es wird zum Objekt für die Wand. Auch übermaltes Eisen in Verbindung mit Sisal ist zu entdecken, nd türmt sich zu gestalteten Landschaften auf. Viele der Motive sind auf Reisen entstanden und geben Landschaft und Reiseeindrücke wieder, die sich aber nicht als festhaltendes portraitieren zeigen, sondern den Fluss und die Eindrücke des bewegenden Wahrnehmens treffend verdeutlichen. Einige der Bilderobjekte von Friederike Thaler sind auf der Grundlage von eingearbeiteten Fotos entstanden, die als solche aber nicht mehr in Erscheinung treten. Bei der Eröffnung am Sonnabend führte die Schleswigerin Doris Rüstig – Ladewig kenntnisreich und sensibel in das Werk ein und beleuchtete auch die Schnittstellen zwischen Biographie und den Bildern und Objekten von Friederike Thaler. Eine weitere Motivserie ist als filigrane Objekte ausgeführt. Aus handgeschöpftem Büttenpapier aus Korea (aus Maulbeerbaumrinde) entstanden hingehauchte Skulpturen, die die Künstlerin ironisch als „Kunst am Stil“ bezeichnet. Die Ausstellung im Atelier Jungfernstieg 85 ist Di. –Do. 15 – 18 Uhr und Sonntags 16 – 18 Uhr geöffnet und endet am 29.11.2008. (fst)

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