EZ: Bunte Logbücher auf dem Wasser präsentiert

Bunte Logbücher auf dem Wasser präsentiert

Eckernförde

Logbücher sind eine Tradition in der christlichen Seefahrt. Getreulich werden die Daten der Reisen vermerkt und besondere Vorkommnisse festgehalten. Auf dem beliebten Eckernförder Ausflugsschiff „Seebad Borby“ konnten am Wochenende besondere Logbücher erlebt werden. In Zusammenarbeit mit dem Kapitän Heinz Paasch und dem Galeristen Falko Windhaus zeigte Gerhard Schmidt seine aquarellierten Reisebeschreibungen aus den neuen Bundesländern. Da es eine Sturmfahrt wurde, sind auch reichlich Bilder von verlängerten Landaufenthalten eingeflossen.
Gerhard Schmidt ist Segler aus Leidenschaft. Seine Segelabenteuer hält er in Logbüchern fest, wie es sich für einen Skipper gehört. Allerdings, die Logbücher des 1940 geborenen 17fachen Großvaters sind auch wunderbare Bilderbücher. Denn Gerhard Schmidt hält seine Eindrücke und Erlebnisse in zarten Aquarellen fest, die er an Board malt. Bis zu Windstärke acht lässt er sich den Pinsel nicht aus der Hand wehen und skizziert Leuchttürme, Schiffe und Häfen mit seinen feinen Strichen. Als Mitglied des Segelclubs Eckernförde, dem er bereits seit 40 Jahren angehört reichte er seine bunten Bücher ab 1980 ein. Anfänglich erntete er eher kritische Blicke, aber ab 1987 wurde er für seine originelle und sehenswerten Logbücher geehrt. Angefangen hatte es damit, dass seine Mutter etwas sauer war, wenn die Familie wegsegelte. Mit den besonderen Reiseberichten wurde die alte Dame schnell versöhnt und es stellte sich bei ihr eine kleine Sucht nach weiteren Abenteuerbeschreibungen ein.
Zu der Präsentation des Logbuches der letztjährigen sechswöchigen Reise auf der Seebad Borby spielte die Stoker Jazzband jazzig auf. „Fietje“ Schinkel erzählte mit schwungvollen Worten von einem Buchprojekt das er zusammen mit G. Schmidt realisieren wird. Eine erzählte Reisebeschreibung von Carl Friedrich Schinkel mit Bildern von „Schmidtie“ wie der beliebte malende Skipper allgemein genannt wird, soll demnächst als Buch erscheinen. Ein erstes Leseexemplar erntete bei dem vielen Besuchern der Ausstellungseröffnung nachhaltiges Interesse.
Die Ausstellung „See(h)stücke“ wird auch nach dem Wochenende präsentiert werden. Dann allerdings in der Treppenhausgalerie Mohr. Galerist Falko Windhaus läutet damit gleichzeitig seinen Abschied von diesem Kunstort ein. Zukünftig wird er anstatt der Treppenhausgalerie die „Galerie 66“ auf dem Baltic See International Campus (BSIC) betreuen. „Eine letzte Ausstellung plane ich noch in der Kieler Straße 16“. verrät Falko. Zum Abschied möchte er nochmals den jungen Eckernförder Künstler Marc Burkart mit neueren Werken zeigen. Vorerst sind die „See(h)stücke“ von G. Schmidt zu den üblichen Öffnungszeiten in der Treppenhausgalerie im Modehaus Mohr in der Kieler Straße 16 zu besichtigen. (fst)

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