Die neue Leichtigkeit des Steins
3. Reinkarnation Break Dance
„Verweile doch, du bist so schön“ ist ein harmonisch anmutender, aber unheilvoller Satz. Das wusste der Schalk Mephisto und der strebsame Faust musste es erleben.
Dem leichter werdenden Sein und seiner Rolle als Prophet auf dem Berg der vergangenen Fragen, war kein harmonisches Ende beschert.
Denn die Angst trat auf. Eigentlich ist Angst klein, unansehnlich, beinahe hässlich und sie wirkt meist etwas hilflos, fast schon verwirrt.
Manche Menschen sind für die Angst empfänglich. Diese wenden sich nicht ab, wenn sie der Angst ansichtig werden und rufen „Pfui Deibel, bist Du hässlich“ Nein ganz im Gegenteil ! Auf ihre Seelen wirkt die Angst. Sie starren sie gebannt an, wie das Kaninchen die Schlange. Dann machen sie etwas, was ihnen ansonsten niemals gelingt: sie imaginieren. Nicht aber, dass sie in sich Bäume zu Schmetterlingen machen und diese am sonnigen Himmel Gesellschaftstänze tanzen lassen. NEIN! Auch stricken sie sich nicht aus ihren verrücktesten Phantasien Pullover, die bunt und bizarr die Träger des Kleidungsstücks vor Glück glucksend kichern lassen. NEIN! Unter dem Blick der Angst erwacht in diesen Menschen die kleine Schwester der Angst – die Sorge. Und sie imaginieren ihre Sorgen, angereichert mit Unsicherheiten, zu Befürchtungen. Diese türmen sie auf, bis sie das Ausmaß von Katastrophen annehmen. Von diesen Einbildungen ernährt sich die Angst – in Windeseile wächst sie gewaltig. Sie wird zu einem ungeheuerlich ausufernden Wesen, das gleichzeitig, extrem banal, trostlos und zerstörend grausam ist. Am ehesten lässt sich die erstarkte Angst als eine Mischung aus einem sehr dichten nass-kalten Nebel und rostigem Eisen, das widersinnig zu glühen scheint, beschreiben.
Diese graue, fast undurchdringliche Wand, breitet sich behende aus, bannt immer mehr Menschen und erstickt das Lebendige. Fast alles, was sich nicht durch Sorgen und vermeintliche Katastrophen bannen lässt, wird angefroren und wirkt wie gelähmt.
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