25. 02 2008 Zeit und Wolken ECKERNFÖRDE Das kulturelle Leben Eckernfördes wird deutlich belebt durch die Reihe „Neue Musik“, die ihre aktuelle Saison mit einem Konzert am Sonntag einspielte. Zeit als zentraler Begriff steht über den fünf Konzerten die dieses Jahr zeitgenössische Werke dem Publikum näher bringen will. Die verschiedenen Kapitel des als Zusammenklang konzipierten Jahreswerks tragen eigene markante Überschriften. „Über Wolken“ hieß das erste Konzert, das hauptsächlich Werke des Eckernförder Komponisten Gerald Eckert präsentierte. Angereichert wurde das Programm mit einem Stück von Morton Feldmann (1926-1987)„Durations IV“ von 1980 und den von Eckert als Streichtrio umgesetzten Klavierwerken des französischen Komponisten Erik Satie (1888-1925) „Ogives“. Zu den in diesem Rahmen ungewohnten Wohlfühlklängen kontrastierte noch eine sehr zeitnahe Komposition des Engländers James Saunders. Die mit dem Tagesdatum versehen Komposition besteht aus Modulen die für jede Aufführung zusammengestellt werden – so das dieses Werk niemals gleich klingend zu Aufführung gelangen kann. Wie Wolken selten in Vereinzelungen auftreten, wurde auch in der musikalischen Umsetzung des Themas viele musikalische Meisterinterpreten präsentiert. Außer der Stammbesetzung mit Beatrix Wagner (Flöten), Gerald Eckert (Cello) und den bei diesen Konzerten oft präsenten Musikerinnen Eva Ignatjeva (Harfe) und Eva Zöllner (Akkordeon) kamen noch drei Streicher: Lenka Zupkova (Violine), Kiristin Maria Pinetka (Bratsche) und der Bassist Kristján Sigurleifsson. Ergänzt wurde das Ensemble Reflexion K noch durch die Sopranistin Sarah Maria Sun und den Schlagzeuger des Guilllaume Chastel. Wie gewohnt sind alle Musiker dieser Konzertreihe hervorragende und erfahrene Solisten, die jedes Musikstück zum Erlebnis gestalten können. Drei Werke des Konzerts kamen schon in der Nicolaikirche zum tönen: „Schächte – les nuages d´automne“ (2002 und „vom Innen – Körnung“ (2003) wurden diesmal in leicht anderer Besetzung aufgeführt. „wie Wolken um die Zeiten legt“ (1996/ 97) wurde 2007 bereits aufgeführt. Wirklich neu, wenn auch keine Uraufführung, war Gerald Eckerts in Zeitraum zwischen 2004 und 2008 entwickelte „Studie Nelly Sachs“, die acht der neun Musiker vereinte. Nicht nur der doch ungewohnt orchestrale Rahmen, der noch durch den Komponisten als Dirigenten ergänzt wurde, auch die dem „musikalischen Klang“ der Dichterin Nelly Sachs sehr angemessene Tonsprache faszinierten. Das Werk das auch für die momentan eingespielte neue CD von Gerald Eckert vorgesehen ist stimmt auch den Komponisten sehr zufrieden: „Ich bin ziemlich glücklich mit dieser Komposition“ gesteht er. Wie bei ihm üblich, arbeitet auch diese Studie stark mit dem Raumklang und feinen bis gewaltigen Dynamikübergängen. Eckert vermag es wie kaum ein anderer Komponist den Raum und die scheinbarere Stille zum Teil des Klangerlebnisses aufzubauen. Seine Musik arbeitet mit bewusst mit atmenden Pausen. So fordert er das Publikum zum intensiven Hören auf. Vielleicht erntete das Werk deshalb soviel Applaus, da jeder Teilhabende seine ganze Konzentration dazu geben musste?Das nächste Konzert findet am 24.5. abends in der St-Nicolai-Kirche statt. (Markus Feuerstack)

Bunte Logbücher auf dem Wasser präsentiert Eckernförde Logbücher sind eine Tradition in der christlichen Seefahrt. Getreulich werden die Daten der Reisen vermerkt und besondere Vorkommnisse festgehalten. Auf dem beliebten Eckernförder Ausflugsschiff „Seebad Borby“ konnten am Wochenende besondere Logbücher erlebt werden. In Zusammenarbeit mit dem Kapitän Heinz Paasch und dem Galeristen Falko Windhaus zeigte Gerhard Schmidt seine aquarellierten Reisebeschreibungen aus den neuen Bundesländern. Da es eine Sturmfahrt wurde, sind auch reichlich Bilder von verlängerten Landaufenthalten eingeflossen. Gerhard Schmidt ist Segler aus Leidenschaft. Seine Segelabenteuer hält er in Logbüchern fest, wie es sich für einen Skipper gehört. Allerdings, die Logbücher des 1940 geborenen 17fachen Großvaters sind auch wunderbare Bilderbücher. Denn Gerhard Schmidt hält seine Eindrücke und Erlebnisse in zarten Aquarellen fest, die er an Board malt. Bis zu Windstärke acht lässt er sich den Pinsel nicht aus der Hand wehen und skizziert Leuchttürme, Schiffe und Häfen mit seinen feinen Strichen. Als Mitglied des Segelclubs Eckernförde, dem er bereits seit 40 Jahren angehört reichte er seine bunten Bücher ab 1980 ein. Anfänglich erntete er eher kritische Blicke, aber ab 1987 wurde er für seine originelle und sehenswerten Logbücher geehrt. Angefangen hatte es damit, dass seine Mutter etwas sauer war, wenn die Familie wegsegelte. Mit den besonderen Reiseberichten wurde die alte Dame schnell versöhnt und es stellte sich bei ihr eine kleine Sucht nach weiteren Abenteuerbeschreibungen ein. Zu der Präsentation des Logbuches der letztjährigen sechswöchigen Reise auf der Seebad Borby spielte die Stoker Jazzband jazzig auf. „Fietje“ Schinkel erzählte mit schwungvollen Worten von einem Buchprojekt das er zusammen mit G. Schmidt realisieren wird. Eine erzählte Reisebeschreibung von Carl Friedrich Schinkel mit Bildern von „Schmidtie“ wie der beliebte malende Skipper allgemein genannt wird, soll demnächst als Buch erscheinen. Ein erstes Leseexemplar erntete bei dem vielen Besuchern der Ausstellungseröffnung nachhaltiges Interesse. Die Ausstellung „See(h)stücke“ wird auch nach dem Wochenende präsentiert werden. Dann allerdings in der Treppenhausgalerie Mohr. Galerist Falko Windhaus läutet damit gleichzeitig seinen Abschied von diesem Kunstort ein. Zukünftig wird er anstatt der Treppenhausgalerie die „Galerie 66“ auf dem Baltic See International Campus (BSIC) betreuen. „Eine letzte Ausstellung plane ich noch in der Kieler Straße 16“. verrät Falko. Zum Abschied möchte er nochmals den jungen Eckernförder Künstler Marc Burkart mit neueren Werken zeigen. Vorerst sind die „See(h)stücke“ von G. Schmidt zu den üblichen Öffnungszeiten in der Treppenhausgalerie im Modehaus Mohr in der Kieler Straße 16 zu besichtigen. (fst)

Lokal Star in übervoller Werft Hafenmusiker begeisterte mit großem Gastspiel Eckernförde 3.2.2008 Das die Eckernförder Hafenmusic gekonnte Glanzlichter zu setzen vermag hat sie in ihrer langen Geschichte schon vielfach bewiesen. Dass aber auch einheimische Stars die Siegfriedwerft bis auf den allerletzten Stehplatz zu füllen vermögen, konnte Kay Kankowski und seine rundum musikalische Band am Freitag eindrucksvoll beweisen. Bisher trat Kay Kankowski eher zurückhaltend als gekonnter Organisator bei der Hafenmusic und bei den Muckemachern und als geduldiger Gitarrenlehrer in Erscheinung. Offensichtlicher seine Arbeit als Musikalienhändler, und Stimmführer in vielen Bands. Mit der Band „Tosse“ gelang es Kankowski bereits Preise einheimsen, aber auch bei den Formationen „Die Gutmenschen“ (deutscher Folk), „Aver Liekers“ (eigene Musik zu Hein Hoop Texten), „Hans Dans“ (deutscher Folk“ und unzähligen anderen Bands und Musikprojekten erarbeitete er sich eine stetig steigende Beliebtheit. Während Kankowskis Band „Streetlife“ einfach nur gute und tanzbare Unterhaltung für jegliche Festivität produziert, zeigte der Allrounder mit „Kay Kankowski und Band“ eine geniale Zusammenschau. Unter dem Titel „Lieblingslieder“ brachte der Gittarist mit der markanten aber sehr wandlungsfähigen Stimme das Publikum zum kochen. Hauptsächlich Titel in deutscher Sprache, mit deutlichen skandinavischen Ergänzungen begeisterten das nicht nur einheimische Publikum. Fans des Musikers waren schon stundenlang vorher angereist um einen der begehrten Tische zu ergattern. Sogar aus Mecklenburg-Vorpommern waren die Besucher in die Ostseestadt gekommen. Das ein besonderer und Szenererfahrener Musikmensch wie Kay Kankowski für seine Band erlesene Mitspieler präsentieren kann, dürfte selbstverständlich sein. So begleiteten und ergänzten ihn seine alten und bewährten Bandgefährten und Freunde Eric Siemens (Percussion und Gesang) und Michael Biermann (Gitarre und Gesang) selbstverständlich auch hier. Dem Publikum bereits vertraut sind auch der besonders in gehobenen Jazzformationen heimische Bassist Harry Kretzschmar, der seinem Kontrabass lebendige und immer wieder erstaunliche Töne entlocken vermochte und Achim Prigge, ein einfühlsamer Folkmusiker der mit dem Akkordeon und Flöten ungemein stimmungsvolle Begeleitung und Solis in den Raum zu zaubern vermag. In Eckernförde noch wenig bekannt sein dürfte der quicklebendige Schlagzeuger Markus Zell. Der Kieler ist bereits mit vielen Bands aufgetreten und arbeitet als Schlagzeuglehrer. Erstaunlich ist es das es gelang die ca. 140 Zuhörer mit weitgehend deutschen Liedern und ausgesprochen gehaltvollen Texte zu begeistern. Musikalische Interpretationen von internationalen Musikstücken von Pat Metheny und Bob Dylon standen Lieder von Rio Reiser, Manfred Maurenbrecher, Achim Prigge und Udo Lindenberg zur Seite. Aber einen wohlverdienten Schwerpunkt bildeten die Kompositionen und Texte von Kay Kankowski deren unterhaltsame Nachdenklichkeit in überaus ansprechende Melodien verpackt sind. Das zahlreiche Publikum das sich aus allen Alterschichten zusammensetzte begeisterte diese Mischung so sehr, dass es drei Zugaben erzwang und das zweistündige Konzert sicher gerne noch fortgesetzt hätte. Eifrige Fans können dafür am 20 Februar nach Mönkeberg fahren, dort gastieren dann Kay Kankowski und Band im Gemeindezentrum . (Markus Feuerstack)

15.01.08 Künstlerhaus belebt Eckernförde Ein Kulturjuwel funkelt still in Eckernförde. Das schleswig-holsteinische Künstlerhaus in der Eckernförder Ottestr. 1 (www.shkh.de) bietet Künstler aus aller Welt eine vorübergehende Heimstatt, wenn es ihnen gelungen ist, eins der begehrten Stipendien zu erringen. Während das Land den Künstlern ein Salär bezahlt, kümmert sich ein kleiner Verein vor Ort um das Haus und die Gäste. Immer wenn neue Stipendiaten anreisen, bittet der Verein seine Mitglieder und die Presse zu einem Gespräch mit den Kreativen. Im Frühjahr sind drei Stipendiaten angekommen, die mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen ihre Ideen in Eckernförde ausarbeiten wollen. Aus Japan stammt die Künstlerin Kayoko Matsunaga stammt aus Japan und arbeitet derzeit an Projekten mit dem Themen Spiegel und Spiegelbilder. Leider konnte die Künstlerin an dem Gespräch in der Ottestr. nicht teilnehmen. Ilona Stumpe – Speer ist Schriftstellerin und kommt aus Leipzig. Dort studierte sie am Literaturinstitut und arbeitet als Publizistin bei der Edition Maldoror. Mehre Gedichtbände wurden von ihr veröffentlicht und auch bibliophile Ausgaben wie das Buch „Holunderschwarz“ mit Radierungen von Lothar Böhme. Sie arbeitet an der auf Künstlerhandschriften spezialisierten Literaturzeitschrift „Herzattacke“ mit. Für ihren dreimonatigen Aufenthalt in Eckernförde, den sie in zwei Etappen aufgeteilt hat, hat sie sich außer Lesungen in Kiel und Eckernförde auch Workshops bzw. literarische Beratungen für schreibende Menschen vorgenommen. Sie arbeitet an auch Gedichten und Erzählungen zu maritimem Themen, in denen sie die Eindrücke der Ostseestadt verarbeiten wird. Die Performance-Kunst nach Schleswig-Holstein gebracht hat Alexandra Gneissl, die an der Muthesius-Hochschule in Kiel studierte und durch ihre Aktionen in Salzau und im Kieler Kunstraum B bereits kunstinteressierte Kreise auf sich aufmerksam machte. Ursprünglich stamm die 1970 geborene Künstlerin aus Heilbronn, neben Kiel studierte sie auch in Braunschweig bei Marina Abramovic. Das Performance-Festival in Salzau wurde von ihr gegründet und gleitet und lockte viele internationale Künstler an. In Eckernförde wird sie versuchen ihre Kunstrichtung dem Publikum nahe zu bringen. Sie arbeitet gerade an mehren Live-Performances und auch drei Videoperfomances sollen demnächst entstehen. Interssant dürft auch die Zusammenarbeit mit der chinesischen Künstlerin Yingmei Duan werden, die sie in Eckernförde besuchen wird. Inzwischen ist es schon Tradition, das die Gäste im schleswig-holsteinischen Künstlerhaus etwas von ihren hier erarbeitenden Werken zum Abschluss des Stipendiatenaufenthalts dem örtlichen Publikum präsentieren.(fst) Bu: Literatur und Performance: Ilona Stumpe Speer und Alexandra Gneissl

Oberstufengebäude für Naturwissenschaften eingeweiht. Mit einer öffentlichen Monatsfeier und einem Empfang mit leckeren Essen wurde bei der Eckernförder Waldorfschule ein neues Gebäude eingeweiht. Im Erdgeschoss des neue Hauses sind Unterrichtsräume für Chemie und Physik und die dazu gehörenden Nebenräume untergebracht, im oberen Stockwerk, das auch durch eine separate Außentreppe erreichbar ist, ist ein lichdurchfluteter Atelier- und Malraum in dem aber momentan sich noch die 12. Klasse auf den Waldorfschulabschluss vorbereitet. Auf dem Dach sammeln Sonnenkollektoren das Tageslischt ein um es als Energie weiter zu verweden. Der neue Gebäudebereich wurde als Anbau an das Gärtnerhaus realisiert und ist der zweite Teil eines der Bauvorhaben der Waldorfschule. Der erste Teil war das Werkstattgebäude. 705.000 Euro kostete der neue Schulteil, 430.000 Euro davon wurden durch einen Zuschuss des Landebildungsministeriums abgedeckt, 200.000 Euro wurde durch einen Kredit finanziert. Den Rest erbrachte die Schule aus Eigenmittel, bzw. warb sie als Spenden ein. Für die rund 450 Kinder und Jugendlichen der Waldorfschule wird weiter eifrig gebaut und geplant. Ein neuer Gebäudebereich, der als Ostflügel bezeichnet wird, entsteht derzeit im Rohbau. Der Schulausbau, dem bereits teilweise jahrzehntelange Planungen vorausgingen, dient unter anderen dazu, die Schule als offene Ganztagsschule zu ermöglichen. So wurde bereits eine große Mensa geschaffen und in den neuen Gebäudeteilen werden zukünftig die Räume für den handwerklichen und kreativen Unterricht eine Heimat finden. Aber auch neue moderne Toiletten für die Schüler werden benötigt, eine Teeküche, Übungsräume und Platz für die Hausaufgabenhilfe. Auch ein neues Lehrerzimmer soll entstehen, das alte wurde mit dem alten Ostflügel abgerissen. Der Ausbau erfolgt in Teilabschnitten die Bernd Hardewig, Geschäftsführer der kollektiv geleiteten Schule als „Takte“ bezeichnet, der musikalischen Einteilung bei Musikstücken folgend. Während „Takt 1“ in einem Jahr eingeweiht werden soll, entsteht der zweite „Takt“ im Zeitraum von 2009 bis 2011. Mit den gewaltigen Bauvorhaben, deren Kosten und Termine bisher punktgenau eingehalten werden konnten, soll laut Hardewig auch eine Wandlung der Waldorfschule zur Eckernförder Kulturstätte stattfinden. Kreispräsident Lutz Clefsen zeigte sich sichtlich beeindruckt wie die Waldorfschule ihre großen Pläne auch mit erheblicher Eigenleistung durch mitarbeitende Eltern stemmt. In dem gerade frisch erschienen Heft „Bernstein“, das kostenlos in verschiedenen Läden in der Stadt zu erhalten ist, stellt die Schule ihre Bauvorhaben vor und bittet auch ihre Freunde und Eltern um Spenden. Dabei ist finanzielle Hilfe genauso willkommen wie „Muskelhypotheken“, wie Bernd Hardewig die tätigen Eigenleistungen der Eltern bezeichnet. (fst)

Meisterfotos im richtigen Rahmen Eckernförde 27.10.2007 Kunst mit Kunst zu verbinden ist ein gewagtes Unterfangen. Aber nicht Malerei und Gesang sollten im Kunsthaus Eckernförde zur einer Einheit zusammenklingen, sondern besondere Fotos mit dem richtigen Rahmen ihre Vollendung finden. Helmut Kluding fotografierte mit dem geschulten Blick des Naturwissenschaftlers Schleilandschaften. Farbe und Fläche kommunizieren in seinen Fotos und mit wissenschaftlicher Akribie gestaltete er Spannungsbögen zwischen abendlicher Dramatik, mittäglicher Entspannung am Rapsfeld und meditativer Ruhe, wie sie in Norddeutschland in besonderen Momenten am Wasser zu finden sind. Während seine Bilder gegenüber dem Betrachter für sich sprechen können, erzählt der Fotograf Kuding erst auch Nachfrage mit welch hohem technischem Aufwand er seine Naturerzählungen gestaltet. Meist mit einer digitalen Kamera (Nikon 200D) und auch am Computer arbeitet er. Auch ein analoges Umkehrbild ist unter dem Dutzend Bildern zu finden. Ebenfalls digital und ebenfalls Nikon benutzt Frank Baesleler für seine Fotografien. Aktfotografie gilt schon immer als die Meisterklasse des Lichtbildes und Baeseler beweist spielend, das der Themenkreis noch nicht ausgereizt ist und das es eine Synthese aus der alten analoge Schule und modernster Photoshopbearbeitung gibt. Als Autor von Schulungsmaterial für Adobe weis er nicht nur theoretisch über die Funktionen des mächtigen Standardprogramms Bescheid, er versteht auch unauffällig uns stillsicher die digitalen Regel zu bedienen. Seine Akte die bei einer hohen erotischen Dichte jeglichen Sexismus vermissen lassen sind mit monochromatischen Korn gestaltet und als höchstwertige Pigment-Drucke großformatig realisiert. Durch diese Gestaltung wird der ästhetische Wohlklang des menschlichen Körpers perfekt herausgearbeitet. Frank Baeselers künstlerische Fotographien können in der Meisterklasse spielend bestehen. Eine besondere Art der Vollendung strebt Uwe Svensson mit seiner zurückhaltenden Kunst an. Er gibt den Fotowerken den richtigen Rahmen. Nicht nur, weil er sie in seiner Galerie ausstellt, sondern weil er im wörtlichen Sinne perfekte Rahmen für jeder einzelne der Bilder erstellte. Dem aufmerksamen Betrachter dürfte es kaum entgehen, dass Bilder und Rahmen eine sehr unterschiedliche Sprache sprechen können. So wie ein wenig ansprechendes Werk richtig gerahmt immerhin freundlich wirken kann, wird ein Highlight der Kunst seine Vollendung erst mit der passenden Begrenzung finden. Uwe Svensson hat sich intensiv mit den ausgestellten Fotografieren auseinandergesetzt und für jedes der Bilder ganz individuell und teilweise mit beträchtlichen Aufwand den „richtigen“ Rahmen gefunden, wohl wissende, das das Richtige nur eine subjektive Entscheidung sein kann. Diese ist ihm gelungen. (fst) Ausstellung „BodyLandArt“ im Kunsthaus Eckernförde (Gewerbegebiet Nord, Amselweg 3) mit Bildern von Frank Baeseler und Helmut Kluding in Rahmen von Uwe Svensson.

Erster Erfolgreicher Abschluss auf dem BSIC Drei Monate waren 13 chinesische Studenten in Eckernförde um zu studieren. Nicht nur den wissenschaftlichen Studien galt der Schwerpunkt wie Peter Jochimsen, Präsident des Baltic Sea International Campus (BSIC) in seiner kurzen Abschiedsrede betonte, sondern auch Einblicke in europäisches Leben sollten geboten werden. Eckernförde und Norddeutschland waren Ausgangspunkt vielfältiger Exkursionen die letztlich Verständnis für Europäische Lebensart und Denkweisen wecken sollten. Neben dem akademischen Programm mit internationalen Dozenten und Professoren konnten die jungen Chinesen, die größtenteils schon nach dem Doktorhut greifen, in ihren Gastfamilien und über intensive Freizeitbetreuung Lebensprägende Einblicke in ihnen bisher fremde Zusammenhänge nehmen. Die Studentin Na Zhang bedanke sich im Nahmen ihrer Kommilitonen für den hohen Aufwand den das Baltic Sea Team und zahlreiche fleißige Helfer für sie getrieben hatten. Als zum Abschluß der feierlichen aber fröhlichen Diplomübergabe Wei Quian die beteiligten akademischen Mitarbeiter nach vorne bat, konnte unschwer festgestellt werden, das pro Studierenden ein wissenschaftliche Mitarbeiter zur Verfügung stand. Ein weiterhin hohe und doch sehr persönliche Dichte bei der akademischen Wissensvermittlung strebt das BSIC Team auch an, wenn demnächst internationale Studierende in Eckernförde eintreffen. Arbeitskontakte und Absprachen bestehen inzwischen mit 16 Unis in aller Welt, berichtete Peter Jochimsen, der rechtzeitig zur Abschlussveranstaltung aus China zurückgehrt war. Nicht nur die Lehrenden und die Studenten zeigten sich mit diesem ersten Testlauf der Eckernförder Uni zufrieden, auch die Gasteltern und Freizeitbetreuer hatten die jungen ausländischen Gäste sichtbar in ihr Herz geschlossen. Bei einem umfassenden Festschmaus in der Mensa konnte dann gemeinsam Abschied genommen werden, am Sonntag flogen die Gäste wieder zurück in ihre asiatische Heimat. (fst)

23.10.2007 Good buy Eckernförde Eckernförde Barak Reiser war Gast im Künstlerhaus Schleswig-Holstein und sagt nun „Good Buy!“ mit einer kleinen Werkschau seiner Eckernförder Arbeiten. Zweimal ein Monat war der israelische Künstler mit Wohnsitz in Frankfurt in Eckernförde und hat die Stadt kreativ beobachtet. In einer Ausstellung im Künstlerhaus in der Otte Str. 1 wird er am Freitag den 26. Okt. 2007 von 18 – 20Uhr und am Samstag den 27. Okt. 2007 von 11 – 16 Uhr seine Eindrücke weitergeben. Im Ausstellungssaal im Erdgeschoss zeigt er seinen Film „Grant“. Rund 20 Minuten zeigt der Künstler „sein“ Eckernförde: Wie vom Sommer sich die Stadt innerlich und äußerlich wandelt, die Vorbereitungen und das abbauen für ein Großkonzert am Südstrand, Landschaften, Menschen, Plätze und Meer. Neben einer kreativen Sicht unserer Stadt vermittelt der Film auch ein Portrait des Künstlerhauses und lässt ein bisschen Teilhaben am Leben eines Stipendiaten. So beschreibt der Künstler sein Werk mit den Worten: „Die Idee mit der sich die Arbeit beschäftigt ist die Situation der so genannten „Grants“, einer Einladung durch die ein Künstler an anderem Ort für einen bestimmten Zeitraum, leben und tätig sein kann. Was ist das Atelier? Wie öffentlich oder privat ist dieser Raum und die Verbindung zwischen diesem Raum und seiner Umgebung? Gibt er die gewünschte Einsamkeit in dem neuen Ort? Einsamkeit die eine Art Distanz schafft, um klarer zu Beobachtung zu kommen.“ Unter dem kontrastierenden Titel „What I Havn´t Seen“ zeigt Barak Reiser in seinem Atelier im ersten Stock Werke auf Papier. Kommunikation ist der Oberbegriff unter dem sich seine in Eckernförde entstandenen Bilder summieren lassen. Verarbeitet hat er, meist in einer interessanten Ei-Tempera-Technik unter der Verwendung reiner Farbpigmente, Schlagzeilen aus den Nachrichten der letzten zehn Jahre. So sind militärische Motive, neben Aufarbeitungen des 11. September zu besichtigen. Aber auch Wortspielmotive des internationalen Künstlers der neben Hebräisch auch in Englisch und Deutsch denkt. So geht er auf aktuelle Entwicklungen in Eckernförde ein, wenn die Tatsache verarbeitet, dass der Englische Begriff „seen“ im Hebräischen „China“ bedeutet. Für Eckernförde Kunstinteressierte besteht am Freitag den 26. Okt. 2007 von 18 – 20Uhr und am Samstag den 27. Okt. 2007 von 11 – 16 Uhr im Künstlerhaus Schleswig-Holstein, Ottestr. 1, die Möglichkeit, das Wirken eines internationalen Künstlers in Eckerförde mitzubekommen. (fst)

30. 09. 2007 Neue Musik anders Eckernförde Manchmal kommt es anders. Erst musste aus Terminschwierigkeiten das geplante Konzert verschoben werden, dann erkrankt die Bratschistin kurzfristig. Widrigkeiten, die „Virtuosität“ nicht bremsen können. So der Titel der Aufführung im Rahmen der Reihe Neue Musik die mit geänderten Programm und Termin am Sonntag spätnachmittaglich zu Aufführung kam. Beatrix Wagner (Flöten), Eva Ignatjeva (Harfe) und Gerald Eckert (Cello) kamen mit dem Änderungen bestens klar und zelebrierten ein weiteres Highlight der zeitgenössischen Musik. Schwerpunkt, geplanter wie faktischer, waren Werke des Eckernförder Komponisten Gerald Eckert, dessen Tonsprache weit über die Grenzen der Republik zunehmend Anerkennung erfährt. Durch die aufgezwungenen Änderungen wurde das Konzert mit dem unausgesprochenen Untertitel „Wiederhören“ versehen. Vertiefung durch mehrfaches Hören ist gerade in dieser Musikrichtung äußerst wichtig, vielfach fordert die Musik das Publikum nachhaltig, so dass sich durch Wiederholungen viele Stücke erst wirklich erschließen. So wurde Dieter Macks (*1954) Werk „Trio V“ für Flöte, Cello und Harfe bereits im September in Eckernförde zum klingen gebracht und bei dem Konzert am Sonntag in der St.-Nicolaikirche auch doppelt wiederholt aufgeführt. „Klangräume II“ ein Werk Eckerts für Flöte und Zuspielband kannte das Publikum auch bereits, vielleicht wurde es deshalb so begeistert aufgenommen. Selbst in der Neuen Musik gibt es, wenn man die Konzerte der Reihe aufmerksam verfolgt, so etwas wie Hits. Als Kandidat zumindest machte sich das im letzten Konzert erstmals vorgestellte brandneue Werk „Nen VII“ bemerkbar. Flöte, Violoncello und Tonband stellen eine meditative, ja sakrale Stimmung in den Raum die stark die Befindlichkeiten des modernen Menschen reflektieren. Das Werk scheint mit dem Verständnis des Publikums zu wachsen, so dass weitere Aufführungen wünschenswert wären. Aus der Beschäftigung mit dem holländischen Maler und Bildhauer Armando entstand 2005 das Stück „Feld 3“ für Flöte und Harfe von Gerald Eckert. Das mit dem Raum und Raumvolumen arbeitende Werk wurde auch zweimal gespielt. Aber auch Ein- und Erstmaliges erklang. So brillierte Beatrix Wagner mit einem Flötensolowerk von Clemens Gnadenstätter (*1966) „Musik für Soloflöte“ von 1991. Während die Eckernförder Musikerin eine lange Strasse von sieben Notenständern dich bepackt mit Papier aufbaute, erzählte sie wie schwer ihr die Eroberung und Einstudierung dieses Werkes gefallen war. „Viel zu schwierig“ urteilte sie und das gleich mehrfach. Aber der Flötistin, die als Interpretin für neue Musik international anerkannt und begehrt ist und Notenschlachtfelder sogar in seltsamen Handschriften gewohnt ist, eroberte auch dieses Werk. Gnadenstätter, der bei seinem Kompositionsstudium ausgerechnet Flöte als Instrument gewählt hatte, kann stolz auf den donnernden Applaus sein, den das Publikum seinem Werk und der Interpretin zukommen lies. Auch Gerald Eckert hatte sich ein technisch äußerst grenzwertiges Werk als Solostück für sein Cello ausgewählt. Bernd A. Zimmermann (1918-1970) komponierte kurz vor seinem Freitod das zusammenfassende Stück „Vier kurze Studien“ in dem er neue und äußerst komplizierte Spieltechniken als Ausdruckmittel benutzte. Gerald Eckert zelebrierte mit scheinbarer Leichtigkeit die schwierigen Töne und konnte damit wiederholt beweisen, dass der Cellist dem Komponisten nicht nachsteht. Am ersten Dezember wird die Reihe „Neue Musik“ unter dem Titel „Fäden“ in der St.-Nicolaikirche fortgesetzt. (fst)

Live in vielen Rollen Eckernförde 2007-09-29 Wen demnächst in den Wälder rund um Eckernförde Feen, Zauberer und Krieger gesichtet werden handelt es sich nicht um Wahnvorstellungen oder einen Film sondern vielleicht um die Mitglieder des ELB e.V. Das „Eckernförder Liverollenspiel Bündnis“ hat sich am Freitag in der BBS der Öffentlichkeit vorgestellt. Zusammengefunden haben sich junge Menschen jeglichen Alter und mit den verschiedensten berufen um ihren Hobby zu frönen. In aufwendige Kostüme gewandet bewegen sie sich mit vorliebe in mittelalterlichen Ambiente. Jeder hat eine besondere Rolle, wie z.B. Magier, Fee oder Krieger. Zusammen spielen sie nach einem Spielplan und versuchen ihre Geschichten und Charaktere so authentisch wir möglich zu gestalten. Aber außer dem eigentlichen Spiel hat sich der Verein viele Ziele auf die Fahnen geschrieben. So soll das Wissen über das Mittelalter, einschließlich Mythen und Legenden gemeinsam vertieft werden. Auch Kampftraining wird angeboten, damit mit die gepolsterten Waffen stilecht und schmerzfrei gehandhabt werden können. An Werkstattnachmittagen wird die aufwendige Ausrückung aus edlen Stoffen und teurem Leder verfeinert und repariert, bei so genannten „In-Time-Nachmittagen“ werden neue Charaktere entwickelt und ausprobiert. Der dreiköpfige Vorstand mit dem 22jährigen Japser Bornhöft als Vorsitzenden, Imke Burchardt-Clausen als Stellvertreterin und Kassenwart Heiko von Dithfurth haben sichj viel vorgenommen um ihr fantasievolles Hobby auszugestalten und auch in der Öffentlichkeit bekannter und akzeptierter werden zu lassen. Viele, teilweise langjährige Liverollenspieler folgten dem Ruf in die Bürger-Begegnungs-Stätte und bald knisterte der mittelalterlich gestaltete Raum von edlen Stoffen. Das leichte klingen von Kettenhemden mischte sich mit dem herben Duft von gepflegten Leder. Was im Mittelalter wohl alltägliche Kleidung der gehobenen Stände war, sind heute aufwende Kostüme, die viel Aufwand, Pflege und Geldeinsatzbenötigen, nebst einer gehörigen Portion Wissen um die Gegebenheiten der längst entschwundenen Zeiten. Die Liverollenspieler haben eine eigene Sprache, bals wimmelt es von Berichten von „cons“ (Spielveranstaltungen), „Orga“aufwand und zeitbezogenen Fachbegriffen. Um so klarer tragen die Vorständler ihr Konzept vor. Für die Vereinsform war mit ausschlaggebend, das bei Veranstaltungen eine Haftpflichtversicherung besteht, so das die Mitglieder abgesichert ihrem Hobby frönen können. Die Spieler verstehen ihre Profession nicht als Vorführung zur Beslustiugung von Zuschauern, sondern als Gemeinschafts- und Abenteuererlebnis für sich selbst. Vielfältig wie die gewählten Rollen sind auch die bürgerliche Berufe der Spieler. Neben Ärzten kämpfen Schüler, Bundis und Zivis teilen sich friedfertig ihre Erlebnisse. Mitglied kann demnach jeder werden, wenn sie oder er den mindestens 16 Jahre alt ist. Für jüngere gibt es die Möglichkeit einer bedingten Teilnahme an den vielen Veranstaltungen. Bei Interesse ist die Kontaktaufnahme im Internet über www.ELB-ev.de möglich, oder telefonisch mit Jasper Bornhöft (0173-203 75 80) (fst)

Grünes Haus: Trommeln für Afrika Eckernförde Das Grüne Haus und der Weltladen beteiligten sich am Wochenende an den „fairen Wochen“. Es sollte auf die Situation in Afrika gemacht werden und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam gemacht werden, wie durch fairen Handel den Menschen in den betroffenen Ländern direkt geholfen werden kann. Aber nicht nur ein abstrakter Bezug zu dem Anliegen konnten die Jugendlichen des Grünen Haus vorweisen, sondern unmittelbar Betroffenheit. Kristin Wohlenberg, stellt Bilder von einem Besuch bei den Massai im Norden Tanzanias in der Teestube des Grünen Haus aus. Bei der Hilfe für die Massai geht es um viele soziale Fragen, um Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft, Frauenprojekte und wie so oft in Afrika auch um den Kampf gegen Aids. Wer wollte, konnte mit Kristin direkt über ihre Erlebnisse sprechen. Am Sonnabend wurde getrommelt. Christiane Lucas bot einen Trommelworkshop an, deren Einnahmen für die Massai gespendet wurden. Rund ein dutzenden Teilnehmer ließen sich in die Kunst des Trommelns einführen und schon nach kurzer Zeit klangen die Rhythmen durch die Nikoliastrasse. Sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen herrschte einhellig Begeisterung als sich unter der fachkundigen Führen mit den verschiedenen Trommeln aus einander setzten. In den kurzen Pausen sag die fröhliche Gruppe zusammen afrikanische Lieder. Als krönender Abschluss des Workshops zeigte die Gruppe ihr neu erworbenes Können bei einem live Konzert vor dem Grünen Haus den erst verwundert stehen bleibenden Passanten. Bald gab es viele Fragen zu beantworten und einige der Passanten informierten sich im Grünen Haus näher über den Weltladen und das Anliegen der nicht zu überhörenden Aktion. Auf der Straße vor dem Weltladen war auch noch ein besonderer Stand aufgebaut mit afrikanischen Handwerkerwaren. Dies war einen Kooperation mit dem Fairhandel Laden „el mundo“ aus der Kieler Straße Süd. Petra Franke-Weingart präsentierte zusammen mit dem Weltladen einen Teil ihres Sortiments. Beide Läden verstehen sich als Ergänzung zu einander und versuchen den Begriff fairer Handel auch in Eckernförde mit Leben zu erfüllen. Einen Abschluss fand die Aktion für Afrika mit einem Fest im Rahmen der Vollversammlung der Kreisjugendvertretung in den Räumen in der Nicolaistr. (fst) 2007-09-22

Maritimes am Hafen An einem warmen Herbstabend in engen Kreise zusammensitzen und Geschichten von der See und den nahen Inseln lauschen – das ist gemütlich. Genau diese Gemütlichkeit stellte sich in den Räumen des Ateliers von Monika Breustedt am Freitag Abend schnell ein, als Heiner Egge aus seinen Büchern unter dem Titel „Arkje Blue, – Vagabondagen zur See“ vorlas. Der Autor, in Eckernförde kein Unbekannter mehr, mehrfach konnte man seinem ausdrucksstarken Vortrag schon lauschen. Obwohl er in Östermoor (Eider) beheimatet ist, hat Egge ein festes Standbein in Eckernförde: Sein Schiff liegt hier im Hafen. Seine lyrischen Geschichten spielen zwischen Ost- und Nordsee und aus jeder Zeile sprechen die sanften oder manchmal heftigen Wellen, tuschelt der Wind und der Zuhörer spürt das leichte Kränken des Schiffes. So erzählt Heiner Egge von Kapitän Brahen, der einst auf Grönlandfahrt war und Walfischen nachstellte. Nun sitzt der Seemann am Watt und zeichnet mit Blei. Aus den Worten des Autors entstehen Landschaften mit knorrigen Menschen und einer beherrschenden Natur, die mal massiv, mal – bei seltener Windstille –ganz sanft die Menschen und ihr Leben bestimmt. Äußere, fein durchgestaltete Bilder, werden durch innere, frei assoziierte, ergänzt. Die Geschichten erwachen nicht aus den Worten des Schriftstellers, sondern im Leser oder Zuhörer. So auch bei der Geschichte des Vaters der mit seinen Söhnen auf große Fahrt geht. Zu den Gewürzinseln soll die Reise gehen und ein alter Kapitän ist seit dem Winter auch an Board. Aber die Mannschaft landet in Helgoland. Für die Jungs und ihren „Steuermann“ wird die Insel zu dem sagenhaften Atlantis und sie erkunden auch das Unbestimmte. Was spricht der Meeresgrund? Aus einer Geschichte werden viele, sagenhafte Gestalten gesellen sich zu knorrigen Seeleuten und melancholischen Fischern, Spökenkiekereien entstehen neben Sagen und funkeln aus dem Meernebel hervor. Zum Abschluss der unterhaltsamen und bilderreichen Lesung im stilvollen Ambiente der Galerie las Heiner Egge noch eine Ostseegeschichte vor, die er tags zuvor erst geschrieben hatte. Die Geschichte eines Blattes das vom Schreibtisch auf dem Meer in die Wellen geweht wurde und, ohne nachhaltig durchnässt zu sein, von dem Dichter an Land getragen wurde. Von Heiner Egge sind die Bücher „Zwischen den Gezeiten“ (1998), „Der Eiderboote“ (2001), „In der Kajüte“ (2004) und „So weh an der Sonne“ (2005) erschienen. In Vorbereitung ist die Novelle „Die Fußreise“, die Anfang 2008 von dem heinepreisträger erscheinen soll. (fst)

Kunst jenseits von Schubladen Eckernförde 2007-09_16 „Schwarz auf Weiß“, so der Titel einer Ausstellung in Marianne Tralaus Frühstücksbühne. Zeichnungen von Künstlern ungeachtet ob akademisch ausgebildet, anerkannt oder noch im Werden – das ist der weite Bogen den die thematisch sehr feinsinnige Ausstellung spannt. Vielerlei Zeichnungen werden präsentiert, die meisten unsigniert und nicht mit dem Künstlernamen beschriftet. Der Betrachter soll vorurteilsfrei der Zeichnung begegnen könne, ohne zu wissen, ob sie von einem etablierten Künstler oder einem aufstrebenden Schüler stammt. Entsprechend weit gespannt ist das Alter der Teilnehmer. Die Jüngste, Mila Thonett ist zwölf Jahre alt, der älteste Zeichner wäre heute 103 Jahre alt, wenn er noch leben würde. Marianne Tralau hat die eingereichten Zeichnungen von Zeitgenossen mit Werken ihres Vaters, dem Bauhausschüler Walter Tralau (1904 – 1975) und ihrem 1973 verstorbenen ersten Mann, dem Kölner Künstler Will Thonett angereichert. Dabei ergibt sich als schöner Nebeneffekt ein kleiner Einblick in das Wirken einer langjährigen Künstlerfamilie: Neben den beiden genannten Männern, den Enkelinnen Josy und Mila von Marianne Tralau ist auch ihr Sohn Markus Thonett und die als Puppenspielerin bekannte Cordula Thonett vertreten. Vier Generation in der ernsthaften Auseinandersetzung mit der Kunst, das reicht schon für eine eigene Ausstellung. Aber nicht um Familienbande, und seien sie noch so kunstvoll, geht die Gemeinschaftsausstellung, sondern um die wertfreie Auseinandersetzung mit der schwarz-weißen Kunst. So sind mit Lena Taulien und Raphael (nicht Santi sondern Lutz) zwei Schüler vertreten, die ihre Werke erstmalig im Galerieumfeld präsentieren, während Birgitta Krause, Falko Windhaus, Rita Frind, Martin Schwarz und andere die Profiliga vertreten. Erstaunlicherweise muss der Betrachter oft genau hinsehen und es bedarf manchmal einer detaillierten Werkkenntnis um zu erahnen, ob die Zeichnung von Seontae Hwang, Rita Elmholt, Ulrich Schulz, Barak Reiser oder Steffi Reusch stammt. Die Ungewissheit über den Urheber gebiert einen neuen Reiz und ein sehr vorsichtiges Urteilen der vielen Eröffnungsbesucher: Wer möchte, z.B. schon an einer Zeichnung von Monika Breustedt oder Jinsouk Lee rumkritteln? Galeristin Marianne Tralau betont die Gleichwertigkeit des künstlerischen Wollens, in dem sie sagt: „Genau so weinig wie die Sprache dem Literaten alleine gehört, gehört der Stift auch nicht nur dem Künstler“. Übrigens können die ausgestellten Bilder wohlfeil erworben werden: Für je 100 Euro ersteht der Käufer auf jeden Fall ein originales Werk, von wem, wird er erst nach dem Kauf erfahren. Die Ausstellung in der Frühstücksbühne, Nicolai Str. 7, ist Freitags bis Sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Zur Finissage am Freitag den 5. Oktober um 18 Uhr verspricht Marianne Tralau das Geheimnis der Schöpfer der Zeichnungen zu lüften. Wohl dem, der vorher das „richtige“ Bild eingekauft hat, dann ist es leider zu spät. (fst)

2. SEPTEMBER 2007 Berührende Glaskunstwerke Eckernförde Zwei Künstler aus Korea zeigen ihre, teilweise in Eckernförde beendeten Werke im Künstlerhaus in der Otte Str. 1. Eigentlich hatte das koreanische Künstlerpaar Jinsouk Lee und Seontae Hwang ein 5monatiges Stipendium für das schleswig-holsteinische Künstlerhaus in Eckernförde. Aber es gab viel zu tun, die beiden Kreativen verlängerten um weitere drei Monate und zeigen nun in der Otte Str. 1 die Früchte ihres Aufenthalts in unserer Stadt. Im hinteren Gang zu den unteren Atelierräumen stellt Jinsouk Lee ihre Bilder aus. Eindrückliche Gemälde, deren Motive sich auf eine klare Aussage reduzieren und die unmittelbar ansprechend sind. Die auf den ersten Blick fast schlicht wirkenden Bilder erschließen sich dem Betrachter schnell und nehmen ihn durch ihre eigene Formsprache gefangen. Im vorderen Ausstellungsraum der Künstlerhauses stellt Jinsouk Lees Mann Seontae Hwang seine Werke aus. Sein Material ist Glas. Geradezu spektakulär wirken seine Bücher aus dem filigranen Werkstoff auf den Betrachter. Bei den aufgeschlagen präsentierten Büchern ist die erste Seite klar, die weiteren teilweise und die hinteren nicht sichtbar. Schwer nur gelingt es, die Finger im Zaum zu halten, denn das natürliche Bedürfnis in einem Buch auch zu blättern, muss sich der Kunstfreund leider versagen. Transparent, nicht aber flexibel ist der Werkstoff und was nur andeutungsweise sichtbar ist, will der Künstler im Ungefähren lassen. Die teilweise von unten beleuchteten Bücher wirken magisch. Sie spielen mit den Betrachter, wecken Neugier und Interesse und lassen keinen der Anschauenden unberührt. Ob der Inhalt koreanische Schriftzeichen, ein englisches Nachschlagwerk oder mit Wort- und Schriftzeichen gestaltete Skizzen – stets gibt es weitere Ebenen die zu Spekulationen, Irritationen und genauester Ergründung auffordern. Geduldig erklärt Seontae Hwang, der hervorragend Deutsch spricht, den zahlreichen und sichtlich angetanen Besuchern die Entstehungsweise seiner Werke. Zu denen gehören auch einige Bilder, die mit dem Medium Foto und wiederum Glas so spielen, das ein räumlicher Effekt sich einstellt. Die starke Wirkung der Werke des Künstlerpaares begeisterte auch einen Eckernförder Sammler, der von Beiden mehrere Werke spontan erwarb und ein weiteres, ein thematisch abgestimmtes Glasbuch, beauftragte. Diese sehr sinnlich ansprechende Kunst lässt sich eher erfahren als abgerundet beschreiben. Die Ausstellung ist noch bis Dienstag im Künstlerhaus, Ottestr. 1 zwischen 12 und 17 Uhr zu erleben. Das Eckernförder Publikum sollte die Gelegenheit nutzen, denn die Nächste Europäische Ausstellung der Ausnahmekünstler wird erst nach längerer Zeit in Berlin staffinden. (fst)

Blackscreens in Kontur Eckernförde 2-09-07 Während im Künstlerhaus am letzten Tag die zarten gläsernen Werke von Seontae Hwang gezeigt werden, wurde in der neuen Galerie Kontur in der Frau Clara Str. eine weitere Ausstellung mit Einmaligkeiten eröffnet. Manfred Breuersbrock präsentiert mit „Crude Oil on Canvas“ Bilder aus Rohöl. Er dürfte weltweit der einzige Künstler sein, der den fossilen Rohstoff im Urzustand verarbeit. Ölbilder gibt es viele. Aber aus dem reinen Rohstoff gestaltete Werke sind sonst nicht anzutreffen. Der Kölner Manfred Breuersbrock setzte sich mit dem Werkstoff intensiv auseinander und erkannte bald: „Ich will reines Öl“: Seine Versuche bei den Mineralölkonzernen etwas von dem Material zu besorgen scheiterten jämmerlich. Keiner wollte für Kunstzwecke einen Kanister rausrücken. Anlässlich eines Tankerunglück in Dänemark reiste der hartnäckige Gestalter zur Küste und konnte so den klebrigen Werkstoff direkt auf die Leinwand schaufeln. Durch seine Mitgliedschaft in der DGMK, der „Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaftfür Erdöl, Erdgas und Kohle e.V.“ gelang es ihm dann direkten Kontakt zu bekommen und die Industrie stellte ihm Muster des frisch geförderten Erdöl zu Verfügung. Nun begann eine wissenschaftliche anmutende Experimentierphase: Wie das teilweise dünnflüssige, teilweise zähe, sogar phosphorzierende und verschiedenfach reagierende Material dauerhaft auf der Leinwand zu fixieren? Es wurde gekocht, gesiebt und ausprobiert bis die richtigen Lösungen gefunden wurden. Inzwischen läuft eine Ausstellung im deutschen Erdölmuseum und im Rahmen des Greenscren-Festivals in der Eckernförder Galerie Kontur in der Frau Clara Str. 11. Zur Eröffnung nannte Michael Packschies, Naturschutzbeauftragter der Stadt Eckernförde und initiativ Tätiger beim Naturfilmfestival, die teilweise monumentalen Bilder „Blackscreens“. Gleichzeitig betonte er, dass hier die Farbigkeit von Schwarz besonders spannend zu erleben sei. Die Preisgestaltung der Werke von Manfred Breuersbrock ist abhängig vom Barrelpreis des Rohöls, wie es international gehandelt wird. So sind in Sigi Siemsens Galerie die Bilder für den Gegenwert von fünf bis 90 Barrel Rohöl zu erwerben. Wie viel das in Euro ist? Das hängt vom Tagespreis ab, also vielleicht erst in die Zeitung schauen, vor dem Kunsteinkauf. Die Ausstellung von Manfred Breuersbrock „Crude Oil on Canvas“ ist bis zum 15. September werktäglich zwischen 10 und 18 Uhr (Samstags nur bis 16 Uhr) in der Galerie Kontur, Frau-Clara-Str. 11 zu besichtigen. (fst)

Musikalische Solidarität mit dem Grünen Haus Das Grüne Haus in der Nicolaistr. ist eine beliebte Anlaufstelle für Jugendliche. Vielfältige Aktivitäten wie der Weltladen, die Teestube, offene Jugendarbeit und etliche Workshops und Freizeiten finden reges Interesse. Aber die 26 Jahre alte Einrichtung hat auch Probleme. Ein Verein versucht Gelder für die Aktivitäten aufzutreiben. Eine Ausbildung zum ehrenamtlichen Jugendleiter ist z.B. wichtig, aber die Kosten müssen aufgebracht werden. Eine der besonders beliebten Möglichkeiten Solidarität mit der wichtigen Jugendeinrichtung zu zeigen ist das Benefizkonzert, das auch dieses Jahr wieder mit einem bunten Programm in die Nicolaikirche lockt. Am Freitag den 7. September um 19 Uhr treffen sich jung und älter für ein vielseitiges und abwechselungsreiches Konzert zu Gunsten der offen Jugendarbeit des Grünen Hauses. Kay Kankowsky und Rainer Beuthel werden als Vertreter der älteren Generation ihren musikalischen Beitrag abgegeben. Ganz jung und immer beliebter sind Beni Schulte und Dominik Kessener die als „Caldera“ weitgehend eigene Songs in eigenwilliger Instrumentalisierung präsentieren. Die sehr lebendig vorgetragenen Stücke laden durchaus zum Nachdenken ein, wenn sie auch mit viel Humor gewürzt sind. Mit dabei, wie bereits letztes Jahr ist die „Green House Family“ die diesmal mit den solidarischen „Sun Shine Singers“ unter der Leitung von Klaus Kaiser aus Borby unterstützt werden. Marcus Petersen, Vorsitzender des Fördervereins, wird nicht nur durch das Programm führen, sondern auch selbst am Schlagzeug der „Green House all Stars“ und „Höckholz Horns“ für das Grüne Haus trommeln. Mit dabei sind dann Wulf Schnaase am Kontrabass, Martin v. Mutius und Markus Greve als Bläser. Spenden sind bei dem Konzert natürlich erwünscht, wer verhindert ist darf den Förderverein auch per Überweisung helfen: Fördesparkasse (BLZ 210 501 70) Konto 20 60 200. Oder einfach Marcus Petersen anrufen (04356-995853) und dem Verein beitreten. Es besteht während des Konzerts am 7. September in der Nicolaikirche auch die Möglichkeit Produkte des Weltladens zu erwerben und sich mit Getränken zu erfrischen. (fst) Kasten: Grüne Haus Grüne Haus ev. Jugend St.Nicolai Nicolai Str. 21 Ansprechpartner: Albert Leuschner, Kreisjugendwart. Tel: 04351 – 712388 email: grunenshaus@gmx.de Öffnungszeiten: Di-Fr 15.30-17.30 Uhr Träger: St.-Nicolaikirche Vörderverein und Freundeskreis Grünes Haus e.V. Vorsitzender Marcus Petersen (04356-995853)Fördesparkasse (BLZ 210 501 70) Konto 20 60 200 Aktivitäten des Grünen Haus: offene Jugendarbeit Weltladen Teestube Internet Dart-Gruppe Internet PC Gruppe Renovierungsgruppe Hausgruppe Projekte wie Jugendleitercard, Kanufreizeit, Trommelworkshop etc. Eckernförde 31.08.07

22-08-07 Beschwingtes Sommerkonzert Eckernförde Die renommierte Reihe „Neue Musik“ hat einen offensichtlichen Höhepunkt. Das Sommerkonzert fällt deutlich aus dem Rahmen des sonst Üblichen. Nicht nur das eine Stunde später angefangen wird, die Pause gilt kulinarischen Sinneserfahrungen und das Programm glänzt durch einen sehr eigenen und durchkomponierten Spannungsbogen. Das Ensemble Reflexion K präsentierte sich mit seinem Konzert „surroundings“ sommerlich heiter mit einem deutlichen meditativen Grundton. Wie schon vor zwei Jahren stand das Land Japan Pate. Insgesamt drei alte japanische Gagakus, die ursprünglich orchestral mit der japanischen Mundorgel shô interpretier wurden, verbanden die Werke zeitgenössischer deutscher und japanischer Komponisten. Die Gagaku Stücke wurden von Eva Zöllner auf dem Akkordeon gespielt, denn dieses Instrument zeigt deutliche Bezüge zu der Mundorgel. Eva Zöllner gelang es das Publikum mit den tief innerlichen Stimmungen einzufangen und durch ihr meisterliches Spiel zu begeistern. Ein furioses Solo zeigte auch Schlagzeuger Stefan Kohmann am Marimbaphon mit Toshimitsu Tanakas (*1930) „Two Movemensts“ von 1970. Die Musik passte hervorragend zum Sommerthema, die gekonnte Spielweise der lebhaften Klänge wurde mit anhaltenden Applaus belohnt. Bemerkenswert auch Noriko Kawakamis Werk „Fu-In“ von 1979 für Flöte (Beatrix Wagner), Violoncello (Gerald Eckert) und Marimbaphon. Es wurde als Übergang von dem strengen japanischen Kompositionsstudium zur Fortsetzung in Deutschland geschrieben und verdeutlicht ihren persönlichen Auf- bis Ausbruch hörbar. Die Komponistin, die Eckernförde bereits vor einiger Zeit besuchte, wird demnächst als Stipendiatin in das Schleswig-Holsteinische Künstlerhaus in der Ottestrasse einziehen. Als einziges Werk mit elektronischer Beteiligung und ein deutlicher Höhepunkt des musikalisch so vielseitigen Abends, erklang „Nen VII“ von Gerald Eckert. Sehr ruhige und getragene Klänge mit tief meditativen Charakter produzierten Flöte und Cello. Teilweise war der Übergang von Tonbandklängen und den natürlichen Instrumenten nicht wahrnehmbar – im Raum webten nur Töne von bizarrer und ansprechender Schönheit. In seiner stimmungsvollen Dichte und mit einem warmen und tiefgehenden Grundklang wurde Gerald Eckerts neues Meisterwerk als sehr neue Kirchenmusik erfahrbar, die viele Schichten der Seele des im Leben stehenden zeitgenössischen Menschen musikalisch präsentierte. Als großartiger Schlusspunkt eines erfreulich wechselvollen Konzerts wurde Peter Gahns (*1970) Werk „ink, colours and gold on paper II+III- surroundings II“ wiederaufgeführt. Wer die Töne die vor zwei Jahren am selben Ort erklangen noch im Ohr hatte, dürfte sichtlich überrascht gewesen sein. Inzwischen hat die Komposition sich weiter entwickelt und zeigte neue Klangerlebnisse auf. Das Werk, das vom Ensemble Refexion K in der Besetzung Beatrix Wagner (Flöten), Eva Zöller (Akkordeon), Gerald Eckert (Cello) und Stefan Kohmann (Schlagzeug) meisterhaft gespielt wurde bildete den Erfahrungsprozess des anwesenden Komponisten deutlich ab. Das durch viele Sommergäste reichlich verstärkte Stammpublikum der besonderen Musikreihe nutze die Gelegenheit nach dem Konzert noch im Turmcafé mit den Musikern zu plaudern und die leckeren Schnittchen von Gisela und Sven Wlassack zu genießen. (Markus Feuerstack)

15. AUGUST 2007 Israel trifft Japan in Eckernförde Im Künstlerhaus Eckernförde in dem Künstler aus aller Welt während eines Kreativaufenthalts eine Stipendiatenzeit verbringen können, sind zwei neue Bewohner eingetroffen. Die Japanerin Etsuko Ozawa wird drei Monate eines der Ateliers in der Ottestr. 1 bewohnen. Sie arbeitet mit Ton und macht Keramiken in denen sie verschiedene Materialien mit ihrem Werkstoff mischt. Ihre Werke sind reine Objekt, ganz wichtig ist ihr, dass sie keine Töpferwaren herstellt. Für ihren Eckernförder Aufenthalt hat sich die 29jährige neue Skulpturen und Installationen aus Ton vorgenommen, wobei sie noch eine nahe liegende Möglichkeit zum Brennen ihrer Werke sucht. Die letzten vier Jahre lebte und arbeitete sie in Kiel. Ursprünglich aus Israel stammt Barak Reiser der Videos, Fotos und Installationen gestaltet. Sein Thema sind innere und äußere Räume und die Abgrenzung dieser. Der 34 Jahre alte studierte Bildhauer hat die letzten Jahre in Frankfurt gelebt, studiert und gearbeitet. Für Eckernförde möchte er sich von Strandkörben, den ansonsten so ungeliebten Quallen und den Altstadtgassen inspirieren lassen und plant eventuell Videos und vielleicht sogar eine Zeichenserie auf Papier zu erstellen. Durch eine Kürzung der Stipendiatenzeit durch das Land Schleswig-Holstein bleiben ihm allerdings nur zwei Monate für seine Vorhaben. Beide Stipendiaten planen zum Abschluss ihrer Zeit in Eckernförde sich der interessierten Bevölkerung durch eine Ausstellung vorzustellen. (fst)

7.8.2007 Musikalischer Reimport auf Weltstadtniveau Eckernförde Das Eckernförder Ensemble Reflexion K ging auf Reisen. Nicht zur Erholung, sondern einer Mission gehorchend. Die Neutöner um Beatrix Wagner (Flöten) und Gerald Eckert (Kompositionen und Cello) brachten als „Deutschlands nördlichstes Neue-Musik-Ensemble (Kölner Stadt Anzeiger) Eckernförder Avantgarde in die Großstädte. Berlin, Köln Düsseldorf – Stationen einer Reise mit musikalischen Impressionen. Und mit neuen, diesmal japanisch inspirierten Tönen. Mit dem Programm „Sourroundings – Räume, Flächen und Momente“ eroberten Beatrix Wagner, Gerald Eckert und Eva Zöllner (Akkordeon) und Stefan Kohmann (Schlagzeug) neue, teilweise ungewohnte Spielorte. Während japanische Kulturinstitute noch eher gewöhnlich anmuten, auch wenn dem Publikum beim lauschen der zeitgenössischen Klänge Aufsichten auf einen gepflegten japanischen Garten geboten wurden (Berlin). Oder es, wie in Köln, mit genialen Licht und überragender Akustik verwöhnt wurde. Sicher viel experimenteller war der Auftritt der Musiker im „Buddha Bay Club“ in Düsseldorf, wo Aquarium und Klimaanlage dem ungewohnten Diskoambiente noch weitere Komponenten zufügten. Aber in allen drei Städten war das Publikum angetan von den Nordbotschaftern der zeitgenössischen Musik und ihren japanischen Programm. Ruhender Pol und sehr traditionell sind die Gagaku Stücke, die bereits über 1000 Jahre alt sind. Ursprünglich für die japanische Mundorgel geschrieben werden die Zwischenspiele von Eva Zöllner auf dem Akkordeon interpretiert. Dazu gesellen sich Werke von modernen japanischen Komponisten von 2001 bis 2003. In Eckernförde, wo das Programm am 22. August als Sommerkonzert um 21 Uhr (!) in der Nicolai-Kirche zu hören sein wird, gibt es alte Bekannte wieder zu entdecken. Der Münsteraner Komponist Peter Gahn war bereits 2005 in Eckernförde zu hören und zu erleben. Er wird hier diesmal mit „ink, coulours and gold on paper II+III – surroundings 2“ (2005/6) für Flöte, Akkordeon, Violoncello, Schlagzeug vertreten sein. Auch seine japanische, in Deutschland lebende Kollegin Noriko Kawakami hat Eckernförde schon musikalisch und physisch besucht. Sie steuert zu Sommerkonzert ihr Werk von 1979: „FU-IN“ (1979) für Flöte, Violoncello und Marimba bei. Natürlich darf Gerald Eckert als Komponist nicht fehlen, soll das Programm beim heimischen Publikum Anklang finden. Sein Werk für diesen Abend heißt: „Nen VII“ (2007) und wird von Flöte, Violoncello und Tonband interpretiert. Es ist sicher, das die in Eckernförde so beliebte neue Musik auch einen Tag nach dem Joe Cocker Konzert ihre Freunde finden wird. Konzertdaten:Surroundings – Räume, Flächen und Momenteensemble Rlexion K: Beatrix Wagner (Flöte), Eva Zöllner (Akkordeon), Stefan Kohmann (Schlagwerk), Gerald Eckert (Violoncello / Klangregie) Sommerkonzert in der St-Nicolaikirche am Mittwoch den 22.8. 2007 um 21. Uhr in der St.-Nicolai-Kirche.Programm:Gagaku „Hyôjô no chôshi“ (traditionell japanisch)Fassung für Akkordeon Gerald Eckert „Nen VII“ (2007)für Flöte, Violoncello und Tonband Gagaku „Sôjô no chôshi“Fassung für Akkordeon Noriko Kawakami „FU-IN“ (1979)für Flöte, Violoncello und Marimba — Pause — Toshio Hosokawa „Bird fragments“ (2003)für Flöte und Akkordeon Jo Kondo „Twayn“ (2001) für Flöte und Vibraphon Gagaku „Banshikichô no chôshi“Fassung für Akkordeon Peter Gahn „ink, coulours and gold on paper II+III– surroundings 2“ (2005/6)für Flöte, Akkordeon, Violoncello, Schlagzeug (Markus Feuerstack)

Modern art in Ecktown Zeitgenössische Kunst im Museum Eckernflörde 4.8.07 Lebende Künstler haben es schwer. So sagt man. Vielleicht haben es lebende Künstler in der Provinz noch schwerer. Uwe Beitz, Museumsdirektor ist mutig. Er stellt drei ehemaligen Stipendiaten des schleswig-holsteinischen Künstlerhauses seine Räume zu Verfügung. Und schon die Eröffnung am Sonntag zeigte: neue Kunst mit frischen Flair ist spannend und lustig. Viel Spaß hatte das Publikum am Sonntag bei der Ausstellungseröffnung „Manche mögen es“. Drei Stipendiaten des Künstlerhauses in Eckernförde zeigen ihre aktuellen Werke und wie ihre in Eckernförde veranlagten Werke in die Welt strahlen. Eine klammheimliche Kulturbotschafterin unserer Stadt ist die Kölner Textilgestalterin Carola Willbrand. Ihre 2004 hier entstandene Skulpturenserie „Eckernförder Bestiarium“ mit liebevoll ironischen Portraits hat inzwischen schon weite Reisen hinter sich und selbst in Nordfrankreich übte man sich den Stadtnamen fehlerfrei auszusprechen. Willbrand formte aus geschenkten typischen Kleidungstücken in der Ostseestadt fabelhafte allegorische tierähnliche Figuren, die den Vornamen der Stoffspender tragen. Für heimische Kulturkenner ein klammheimliches Vergnügen, die Plastiken mit den Namensgebern in Beziehung zu setzen! Besonders sehenswert auch die genähten Portraits die Carola Willbrand in Datca / Türkei von einheimischen Bauernfrauen in mühevoller Handarbeit fertigte. Dagmar Hugk weilte auch wie die anderen Ausstellenden 2004 im Künstlerhaus. Hier schuf sie kleine organische Plastiken die sie in den privaten Gärten Eckernförder Bürger fotografierte. Diese Fotos durchliefen einen vielfachen und subtilen weiteren Gestaltungsprozess bevor sie zu einer Großplastik auf CD Rohlingen mutierten, die als monumentales Wandgestaltungselement den hinteren Raum der Museumsaustellungsfläche dominiert. Sehr schön in den Gesamtklang dieser Kunstfläche passen sich auch die kleinen organische Plastiken von ihr ein und die von Willbrand aufgehängten Eckernförder Bestien. Eine Installation die im Zusammenklang eine eigene künstlerische Qualität offenbart und zum reflektierenden Verweilen einlädt. Die männliche Komponente der Ausstellung kommt etwas chaotischer und ruppiger daher. Ruppe Koselleck präsentiert verschiedenste Langzeitprojekte deren besonderer Charme in einer unnachahmlichen augenzwinkernden Ernsthaftigkeit begründet sind. Ein buntes, an ein altertümliches Kontor erinnerndes Büro belebte der Künstler zur Eröffnung. Mit Hilfe von Teer und Bitumenfunden von den Stränden aus aller Welt will Koselleck den Ölmulti BP „feindlich“ übernehmen. Aus den wenig erwünschten Hinterlassenschaften des Energieriesen erstellt er Bilder und Plastiken die das geneigte Publikum zu Börsenkursen erwerben kann und soll. Teile der Einahmen werden in Aktienkäufen angelegt. Außer dem Versuch den Großkonzern anhand seines eigenen Mülls aufzukaufen, das Unterfangen führte bereits zu dem Kauf von 167 Aktionen und wird nach neusten Berechnungen ca. 238 Jahre dauern, zeigt der unterhaltsame Münsterianer verschiedenste großvolumige Tagebücher. In den ehemalige Tapetenmusterbüchern können die Besucher nach Herzenslust stöbern und ihren Alltag mit künstlerischen Einsichten und Mutmaßungen anreichern. Über Ruppe Kosellecks Porsche Aktion berichtete die EZ schon gestern. Die unterhaltsame Ausstellung mit aktueller Kunst mit deutlichen Eckernförde Bezug ist im Museum noch bis Mitte September zu erleben. Zur Finissage am 16. September haben sich die Künstler und ihr Ausstellungsdirektor Dr. Uwe Beitz einiges einfallen lassen. Was? Das will das Kunstteam erst kurz vorher in unserer Zeitung verraten. (Markus Feuerstack)

Interview mit Jens Skwirblies Eckernförde 1.8.2007 Ez: Wie war das mit Joe Cocker? Jens Skwirblies: Das war Ende 2005. Joe Cocker war „on Tour“ mit seiner letzten Platte. Ich bekam einen Kontakt zu dem Keyboarder, der auch diese Platte produziert hatte. Als Cocker in Kiel spielte, habe ich Kontakt zum Management aufgenommen. Ich wollte eine „After-Show-Live-Party“ machen, mit der Joe Cocker Illusion Cover Band in der ich 10 Jahre mitgespielt hatte. Ich habe mich dann mit dem Keyboarder unterhalten, der war sehr interessiert an der Software von Steinberg (Firma die JS berät und deren Produkte er vorführt)Ez: Du bist dann nach Köln gereist? Ja, wir haben uns dann in der Lobby des Hotels der Band getroffen. Den Raum haben wir kurzfristig zum Studio umfunktioniert – das gab große Augen bei den anderen Besuchern. Ich lernte dabei auch noch die anderen Bandmitglieder kennen. Es war eine lustige Runde. Wir haben dann verabredet, dass ich mit zu den Konzerten in Dänemark fahre und wir einige Stücke zusammen aufnehmen. Ich bin eine Woche mit ihnen in Dänemark getourt. Ez: Ihr habt den Kontakt also über die Musiker-Software bekommen. Eigentlich ja. Ich konnte den Jungs auch ein ganz neues Keyboard von Yahama leihen, was die gerne ausprobiert haben. So ergab sich ein netter und auch menschlich guter Kontakt zu den Musikern der Joe Cocker Band. Wie siehst Du Jo Cocker? Joe Cocker ist ein Weltstar, er ist eine Legende. Er hat wirklich Persönlichkeit und er hat sehr viel mitgemacht. Aber es bei ihm ist alles ganz entspannt. Man denkt ja gerne, die sind alle durchgedreht und abgefahren, aber er ist ganz normal. Viele seine Stücke finde ich wirklich genial. Und wie kam Joe Cocker nun nach Eckernförde? Die Idee ist schon vor über zwei Jahren entstanden. Ich meinte, dass das doch so eine geile Strandfläche am Südstrand ist, da könnte man doch mal was Ausgefallenes machen, besondere Konzerte. Ich habe das nie ernsthaft verfolgt, das war eine reine Idee. Anfang März bekam ich eine email vom Gitarristen der Band. Der wollte ein neues Programm ausprobieren. Ich konnte den Kontakt dafür einfädeln. Und fragte dabei nach dem Tourplan, damit man sich vielleicht noch mal Treffen könne. In dem Plan stand, dass die Band im Sommer in Dänemark gastiert. Ich habe ihnen dann eine mail geschrieben und gefragt, ob sie nicht mal in Eckernförde Station machen wollten. Das war eigentlich mehr ein Gag. Plötzlich meldete sich das Management bei mir. „Wo liegt Eckernförde?“ war die erste Frage. Dann wurden wir bald ernsthafter und haben Verabredungen gemacht. Dann ging alles sehr schnell. Am Donnerstag hatten wir das Gespräch, am Freitag hatte ich bereits einen Termin beim Wirtschaftskreis in Eckernförde. Es war Anfang April und erst glaubten alle, dass das ein Aprilscherz wäre. Doch der Motor lief an. Ich hatte Schwierigkeiten einen Termin beim Bürgermeister zu bekommen. Erst als jemand dem Bürgermeister auf dem Handy angerufen hat, bekam ich sofort einen Termin. Und wie hat er reagiert? Erst konnte er das wohl nicht wirklich glauben. Es war auch …

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Hoher Besuch am Sonntag. Den Baltic Sea International Campus (BSIC) besuchte der Kaliningrader Politiker und Exfinanzminister Serguej Ledenev um sich über die Aktivitäten und Angebote der internationalen Eckernförder Universität zu informieren. Der Wirtschaftsexperte und Unternehmer der Enklave Königsberg ist zugleich ranghoher Politiker und Mitbegründer in der Putinnahen Einheitspartei. Er wurde begleitet von seiner Frau Ludmilla, Sozialexpertin aus Königsberg und einer Dolmetscherin. Er zeigte sich sehr interessiert an einer wirtschaftlichen und akademischen Zusammenarbeit seiner Stadt und auch Russlands mit der neuen Internationalen Universität. Nach ausgiebigen Gesprächen mit Prof. Dr. Peter Jochimsen wurde vereinbart dass der Russe ein Büro für wissenschaftliche Beziehungen und technischen Transfer in Eckernförde eröffnet. Von der Stadt zeigte sich das Ehepaar sehr begeistert: „Eckernförde ist eine der schönsten Städte an der Ostsee!“ übersetzte seine Dolmetscherin nach einem ausgiebigen Strand- und Stadtbummel. (fst)

Kinder erobern Museum Eckernförde 29.7.07 Das Eckernförder Museum lud am Sonntag zum ersten Kinderfest. Bereits vor Beginn bildeten sich lange Schlangen am Museumseingang – ein ungewohnter Anblick. Für Kinder jeglichen Alters hatten die Museumspädagogen und der Direktor Dr. Uwe Beitz etwas Passendes vorbereitet. Auch die begeleitenden Eltern wurde beschäftigt, sie durften ihr Wissen und ihre Beobachtungsgabe schulen und bei einer Rallye diese Fähigkeiten beweisen. Oder einfach einen Kaffe trinken und die Auslagen genießen. Für die Jüngeren war mehr Aktion angesagt. Die älteren Kinder beschäftigten sich konzentriert bei der Herstellung eines Polyoramas und genossen anschließend entspannt die Vorführung eines Papiertheaterstückes. Die geduldigeren Kinder eroberten den Basteltisch oder setzten sich gemütlich in den Streckenbachraum um dem Meister malerisch zu folgen. Unter den kritischen Augen von Dr. Bieber im historischen sackleinernen Malergewand entstanden so modernere Stillleben. Wem die Geduld noch nicht so eigen war, durfte diese üben. Natürlich in der Schule, wo auf Schiefertafeln in deutscher Schrift heute kaum mehr lesbare Zeichen aufgemalt wurden. Mit Angelika Rau hatten die jungen Schülerinnen und Schüler eine ausgesprochen geduldige und freundliche Schulmeisterin erwischt, der ansonsten früher obligate Rohstock fehlte ganz. Gerade der Schulbereich war immer dicht belagert, viele Kinder wollten sich ihre Hefte selber zusammennähen. Wer nicht unter ferienbedingten Schulentzug litt, durfte bei Bürgermeister Otte, angetan mit historischer Perücke und Gewandung einen Brief mit leuchtend roter Petschaft abholen. Ehrerbietig trugen die Kinder das feierliches Sendschreiben mit sich fort, was in dem Umschlag stand war leider nicht herauszubekommen, da keiner es wagte das würdige Siegel zu erbrechen. Zünftiger ging es bei Waschfrau Frau Lorbeer zu, kleine Mädchen und selbstverständlich auch Jungs rubbelten das Linnen auf dem Waschbrett,- nachdem sie sich vorsichtig erkundigt hatten, was das für seltsame Geräte seien. Kraftmeier nagelten derweil mit heftigen Getöse die echten Eckernförder Sprottenkisten zusammen, die sie dann, versehen mit einem der alten Stempel stolz der bewundernden Verwandtschaft präsentierten. Nach einem Einkauf (zu historischen Preisen) im Kaufmannsladen war bei vielen eine Bonbomlutsch-Pause angesagt, die bei der „Dame in der Sommerfrische“ zugebracht werden konnte. Die las die Klassiker vieler Jugendgenerationen vor: „Max und Moritz“ und den unverwüstlichen „Strubelpeter“… Museumsdirektor Uwe Beitz zeigte sich sehr erfreut über den großen Andrang der kleinen Leute in seinem Museum. Über ein Jahr Vorbereitung hatte sein Team genutzt um das aufwendige Fest vorzubreiten. Die gramdiosen historischen Kostüme konnte er aus einer zweckgebundenen Spende aus dem Museumscardetat finanzieren. So dürften bei diesem Fest eigentlich alle Beteiligten zufrieden gewesen sein. (fst)

Joe Cocker kommt nach Schleswig-Holstein Eckernförde 13.7.07 Joe Cocker kommt nach Schleswig-Holstein zu einem Freiluftkonzert am schönen Ostseestrand von Eckernförde. Die Sensation machte blitzschnell die Runde, die bei den SHZ Verkaufstellen angebotenen Karten sind fast ausverkauft. Wer aber ist der der Mann der den britischen Rhythm and Blues Giganten anlockte und die famose Organisation managt? Jens Skwirblies der Cockermania Organisator Ein freundliches, fast schon schüchternes Lächeln zu Begrüßung. Der Mann der derzeit Eckernförde auf den Kopf stellt, eine riesige Bühnenanlage am Südstrand installieren lässt und 10.000 Eintrittskarten zu einem durchaus humanen Preis innerhalb von sensationellen sechs Wochen verkaufen konnte, der Mann der Joe Cocker in den ansonsten strukturschwachen Norden zu locken vermochten, wirkt fast unscheinbar. Jens Skwirblies im August 1965 im Hamburger Umland geboren ist eigentlich Musiker. Vollblutmusiker. Mit fünf Jahren ertrotzte er sich schon Klavierunterricht und verbrauchte drei Lehrer in diesem Metier. Auch die Schulkarriere war eine kreativ – chaotische – mehrfacher Schulwechsel und sitzen bleiben inklusive. Bereits 1978 beendete er seine Klassiklaufbahn und spielte bei der band „Feedback“ mit, die mit Hardrock und deutschen Texten Norddeutschland aufmischet. Immerhin erschien von den jungen Wilden eine schöne schwarze Platte bei RCA (1982). Zwei Jahre Zivildienst in einem Jugendzentrum legten einen pädagogischen Grundstock, den Skwirblies ständig vertiefte. Die Gründung der Band „Deno“ brachte ihn mit dem Gitarristen und Komponisten Claus Buchholz zusammen, der sein musikalischer Allzeitpartner werden sollte. Deno machte deutschsprachige Popmusik im Stil von Ricky Lee Jones und James TaylorIn Hamburg studierte Jens Skwirblies an der Musikhochschule Pop und Jazz und nahm Unterricht bei dem Jazzpianisten Rainer Schnelle. In Kiel vertiefte er mit einem Musik und Englischstudium an der Christian Albrechts Universität. Aber die Theorie ist für einen Vollblutmusiker nur ein kleiner Teil des Lebens. Richtig glücklich machte ihn die Zusammenarbeit mit dem Schottischen Musiker Ian Cussick, den er als Keyboarder auf Tourneen und ins Studio begleitete. Nebenbei jobbte er an einer Eckernförder Musikschule um sein schmales Salär etwas aufzubessern. „Als die Musikschule dann geschlossen hat, habe ich mit Claus Buchholz beschlossen unseren eigenen Laden auf zu machen. Seit 10 Jahren sind wir jetzt bereits mit der Musikschule aktiv.“ berichtet der Musiker. Die andauernde Beziehung zur Jugend ist ihm wichtig. Selber hat er zwei Kinder, die Mädchen sind acht und zwölf Jahre alt. Der gute und durchaus lockere Kontakt zu seinen Schülern verpflichtet natürlich auch, sich musikalisch auf dem Laufenden zu halten. „Musik alle Stilrichtungen höre ich mir gerne an“, erzählt er, allerdings Marschmusik und volkstümliches ist nicht sein Metier. Bei „tonart“, der mit Partner Claus Buchholz zusammen betriebenen Musikschule in Eckernfördes angesagter Haupteinkaufstrasse gibt es konsequent nur Einzelunterricht. Jens ist ausgesprochen Vielseitig. Außer Musikschule und inzwischen immer hochkarätigeren Bandauftritten nebst Studioaufnahmen vertritt der musikalische Tausendsassa auch zwei Firmen. Mit dem Hamburger Unternehmen Steinberg ist er schon recht lange verbandelt. Er zeigt anderen Musikern die hochkarätige Aufnahmesoftware auf Messen und in Läden, als Profi für Profis. Letztlich hat er damit auch die Jungs aus Joe Cockers Band begeistert. Ganz spontan ließ er sich dazu überreden die Band nach Dänemark zu …

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Antifa Eckernförde demonstriete gegen Repression Linker Initiativen. Eckernförde 13.07.07 Zwischen 120 und 150 Jugendliche demonstrierten am Freitag Nachmittag in der Innenstadt friedlich gegen die ihrer Meinung diskrimienrende Verhalten von Polizei und Stadtverwaltung. So wurde bei zahlreichen Redebeiträgen der Erlass der Polizei von „gefährlichen Zonen“ vor einiger Zeit kritisiert. In solchen Zonen können Personenkontrollen ohne besonderen Anlass durchgeführt werden. Die wurde nach Meinung der Sprecher auch reichlich genutzt, allerdings ausschließlich gegen Jugendliche. Das bei demjenigen, der die Demonstration angemeldet hatte, an dem Tag vor der Veranstaltung eine Hausdurchsuchung stattfand erlebten die Demonstranten als reine politische Schikane von Seiten der Polizei. Angeblich hätten die durchsuchenden Beamten einen Zusammenhang zwischen der politischen Arbeit und der Hausdurchsuchung bei dem Beschuldigten durchblicken lassen. Auch wurde stark reklamiert, dass ein zum 10jährigen Bestehen der Antifaschistischen Aktion Eckernförde (AAE) geplantes Freiluftkonzert von der Stadtverwaltung nicht genehmigt wurde. Besonders verärgerte es die sich dem linken Spektrum angehörig fühlenden, dass als Begründung Lärmschutz vorgegeben wurde. „Lärmschutzbestimmungen werden für kommerzielle Veranstaltungen in Eckernförde ständig außer Kraft gesetzt – bei unseren gemeinnützigen Veranstaltungen ist es ein Totschlagargument“ äußerte ein Sprecher der AAE. Diese Ablehnungen oder Verfolgungen wollten die meist jugendlichen Teilnehmer mit ihrer Demonstration durch die Innenstadt in die Öffentlichkeit tragen. Sie reklamierten auch, dass die Politiker sich nicht für ihre Belange einsetzen würden. Der Demonstrationszug wurde von zahlreichen Polizisten mit Helmen und Schlagstöcken begleitet, auch einige Kampfhunde, teilweise mit Bissschutz, wurden von den Ordnungshütern mitgeführt. Die Jugendlichen, die teilweise zu der Musik aus dem Lautsprecherwagen tanzten, gingen vom Gänsemarkt über die Reeperbahn und über den Ochsenkopf die Kieler Strasse entlang. Die rund zweieinhalbstündige Demonstration verlief ohne besondere Vorkommnisse.

Sommerkunst günstig Eckernförde 9.7.07 Direkt am Hafen liegt das Atelier von Monika Breustedt. In ihren Räumen zeigt die Eckernförder Malerin ab sofort Werke von vier Künstlern unter dem Motto: „Kunst zum kleinen Preis“. Bereits die vierte Sommerausstellung für Touristen und Einheimische organisierte Monika Breustedt in ihren Atelierräumen im Kattsund 36. Neben ihren eigenen Werken, diesmal Skizzen und Aquarelle, hat sie Bilder von befreundeten Kollegen mit in die Ausstellung genommen. Die Itzehoer Künstlerin Gunda Schanze bietet bei der Verkaufsausstellung kleine Kaltnadel-Radierungen an, die teilweise aufwendige gestaltet und in kleinen Auflagen abgezogen wurden. Ihre in Helse / Marne lebende Kollegin Gisela Plümicke ist in der Sommerausstellung mit Zeichnungen und Gouachen vertreten, die teilweise auf Selbstgeschöpften Papier mit Prägedruck aufwendig gestaltet wurden. Maritime Motive stark geprägt von seiner Flensburger Heimat sind auf den Öl- und Pastellbildern von Uwe Thomas Guschl zu finden. Der ganzen Ausstellung haftet etwas luftig-sommerliches an. Da dem Motto der Präsentation gemäss alle Werke ausdrücklich preiswert zu erstehen sind, können Touristen und Einheimische sich ein Stück vom Eckernförder Sommer mitnehmen. Monika Breustedt, die vor Kurzem in einer umfassende Werkschau im Eckernförder Museum zu erleben war, bietet mit der Atelierausstellung dem weiter aufstrebenden Erholungsort Eckernförde ein angemessenen kulturellen Rahmen. Ein Besuch in den gemütlichen Räumen lohnt sich nicht nur bei schlechten Wetter. (fst)

Surreale Sinnfragen im farbigen Licht Eckernförde 4.7.07 Jean Giraudoux Komödie „Intermezzo“ als Spiel der 12. Klasse der Freien Waldorfschule Eckernförde Traditionell schliessen Waldorfschüler ihre 12jährige gemeinsame Schulzeit mit einem Schauspiel ab. Manchen dieser Theateraufführungen, die stets öffentlich aufgeführt werden, gelingt es den Rahmen der pädagogischen Erfordernisse und des gemeinschaftlichen Gestalten zu überschreiten. Die 12. Klasse der Freien Waldorfschule Eckernförde zeigt mit Jean Giraudoux Komödie „Intermezzo“ ein solches zum Kunstwerk sich aufschwingendes Klassenspiel. Das Zwischenspiel, des 1882 bis 1944 lebenden Franzosen, stellt sich zwischen die Stühle verfestigter Denkgewohnheiten. 1933 entstanden, karikiert es das spießige Leben eine französischen Kleinstadt zwischen den Kriegen genauso, wie nicht hinterfragte Wertvorstellungen und esoterische Schwärmerei. Zwischen Dualitäten wie Traum und Wirklichkeit, Liebe und Tod, Kariere und Idealen agieren die Schauspieler und überwinden die Banalität der Handlung durch durchseeltes Gestalten. In der kleinen Stadt ist ein Geist aufgetaucht. Die Respektspersonen wie der Bürgermeister, der Schulrat und der Kontrolleur sind verunsichert. Die junge Lehrerin sucht die Erscheinung und berausch sich an Gesprächen über das Leben und den Tod. „Was passiert nach dem Tod des Todes“. Wie spitze Nadeln stechen einzelne Sätze hervor und geben dem Komödiengeschehen die Tiefe eines Dramas. Der Schulrat will Ordnung in das surreale Geschehen prägen und maßregelt die Schülerinnen die mit naturnaher Heiterkeit nichts Arges anficht: „Wir wollen nicht Humor, sondern die mittlere Reife“. Dem strengen Schulbürokraten steht der Drogist gegenüber, der fast unsichtbar die Zwischentöne moderiert und das Unbestimmte zur Bestimmung hat. Zwischen Geist und planmäßiger Bürokratenkariere gerät der Kontrolleur der Masse und Gewischte, hat er sich doch in Isabelle verliebt, die sich so innig mit Geist verbunden fühlt. Nicht unbedingt die Handlung des durchaus witzigen aber auch zum nachdenken anregenden Stückes ist die Stärke die Aufführung. In dem vom Regisseur Andreas Voigt meisterhaft gestalteten Bühnenbild aus farbigen Licht und wenigen handelnden Kulissen erwecken die Schauspieler Imaginationen. Das dem Zwischenspiel anhaftende Unbestimmte, manchmal traumhaft, manchmal brutal realistisch und Zeitkritische verkörpern sie wie ihre Kollegen von den Staatstheatern durchgestaltet. Da die Aufführungen in zwei Besetzungen erfolgt und der Schule die kollektive Leistung wichtiger als Einzelvermögen ist, soll dies hier respektiert werden. Die Gelegenheit einem theatralische Gesamtkunstwerk beizuwohnen besteht noch heute am Donnerstag und am Freitag jeweils um 20 Uhr im Saal der freien Waldorfschule in der Schleswiger Str. 112. (fst)

Biblische Taufe mit Ostseewasser Eckernförde 1.7.07 Ein ungewöhnlicher Anblick: Drei Pastoren mit weißen Gewändern stehen bis zur Hüfte im kalten Ostseewasser. Ab und zu wird ein junger Mensch aufgerufen und kommt, ebenfalls in hoffnungsfrohes weiß gewandetet, um alsbald bis über den Kopf in die heimischen Fluten getunkt zu werden. Die drei Pastoren Ole Halley, Rainer Kluß und Klaus Kaiser harren im ca.13 Grad kalten Wasser aus bis alle 14 der Jugendlichen getauft sind. Es handelt sich bei den jungen Menschen um Konfirmanden der Kirchengengemeinde Borby, die in biblischer Art ihre Taufe vollziehen lassen. Insgesamt 70 Konfirmanden bereiten sich auf den wichtigen Abschnitt im religiösen Leben vor. Die Täuflinge erlebten beeindruckend die biblische taufe nach einem intensiven Wochenende. Bereits am Sonnabend versammelten sie sich in einem Zeltlagen bei der Kirche. Gemeinsame Gespräche und intensive Auseinandersetzung mit dem kommenden Festakt prägten das Wochenende, bis sie am Sonntag Nachmittag in das kalte Ostseewasser getunkt wurden. „Die Taufe ist auch ein symbolischer Akt dafür, dass etwas altes stirbt und etwas Neues entstehen kann“ erläuterte Pastor Klaus Kaiser, dem es wichtig ist, dass dieses Fest für die Jugendlichen zu einem eindrücklichen Erlebnis wird, aber nicht als Spassevent empfunden wird. Die Vorbereitung im Schatten der Kirche sollte das nötige Wissen vermitteln und eine angemessene Stimmung aufbauen. Unter anderem durften Freunde der zu taufenden die Taufkerzen verzieren. Während die jungen Menschen einer nach dem anderen vor die Pastoren treten um das Sakrament zu empfangen hat sogar der Dauerregen eine Pause eingelegt. Am Ufer stehen die Gemeindemitglieder und Familienangehörigen und schauen zu, wie die in feierliche weiße Gewänder gehüllten untergetaucht werden. Über dem Borbyer Strandplatz herrscht eine feierliche Ruhe. Ob es wohl damals am Jordan so ähnlich war? Im Wasser der Ostsee wurden getauft: Mirco Köster, Caroline Lutzke, Sarah Aileen Ihle, Erik Lühr, Ricah Kunde, Melina Sander, Dimitri Milov, Benjamin Albrecht, Rachel Unzen, Lea Grahl, Daphne Sagner, Josephin Schuhardt, Lasse Texter, Katharina Anslik (fst)

Narrenschein für Barierefreiheit Eckernförde Der 5. Mai ist der „Europäische Protesttag für Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“. Deshalb trieb es Menschen mit Behinderung auf die sonnige Staße um im bunten Marktgetümmel auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Gleichzeit macht der Beirat für Menschen mit Behinderung auf die Aktionswoche in Eckernförde aufmerksam. Vom 5.- 11. Mai werden viele bunte Veranstaltungen auf die Anliegen aufmerksam machen. Am Sonnabend zog „Ersie“, der bunte Narr an der Hand der Puppenspielerin Cordula Thonett alle Blicke und viele Lacher auf sich. Ein strenges Examen galt es zu absolvieren, bis die Zuschauer den begehrten „Narrenschein“ mit nach Hause nehmen durften. So wurde auch Magda Franzke, unermüdlich Sprecherin der Mensch mit Behinderung in Eckernförde hart von der frechen Puppe rangenommen. „Wie schreibt man Leben“ fragte der Narr und man konnte deutlich das hintersinnige Lächeln in dem freundlichen Filzgesicht sehen. Die närrische Antwort: „Das schreibt man nicht, das geniesst man“. Neben Fragen wie „was würdest Du den gerne mal auf den Kopf stellen?“ und „Was ist der Unterschied zwischen schwindeln und Lügen?“ musste sich Magda Franzke auch als Zeitungsleserin outen: „Glaubst du alles was in der Presse steht?“ Doch Magda vertraut ihrer Zeitung und ganz selbstbewusst meinte sie: „Wenn ich mal nicht einverstanden bin, dann schreibe ich einen Leserbrief“. Zum Abschluss des närrischen Examens hatte Ersie noch eine spezielle Frage: „Wie ist das, wenn man besoffen Rollstuhl fährt?“ Obwohl wohl selbst kaum betroffen wusste die Rollstuhlfahrerin Magda Franzke auch drüber genau Bescheid. Den Rollstulführerschein kostet es nicht, aber das Gefährt wird stillgelegt und damit die Mobilität des Behinderten empfindlich eingeschränkt. Also besser nicht ausprobieren, so närrisch muss man ja nicht sein. Das bestandene Examen zum Narren wurde mit einem vielfach bestempelten Narrenschein gekrönt. Auch viele Kinder und Erwachsene bewarben sich um die begehrte Auszeichnung, es ist anzunehemen, dass Eckernförde närrischen Zeiten entgegengeht. Ernst ist es den Menschen mit Behinderung mit ihrem Anliegen die Stadt Barierefrei zu gestalten. Am Montag um 17 Uhr ist die Eröffnungsveranstaltung der Aktionswoche im Rathaussaal. Am Donnerstagabend wird als kulturelles Highlight bei einer Benefizveranstaltung Sigi Siemsen und Tochter Valentina in der Siegfriedwerft singen.

Harley Gewitter in Eckernförde Eckernförde 24.6.07 Gewitter über Eckernfördes Hafen. Blitz und Donner folgen dicht aufeinander. Nicht so weit entfernt sind Einschläge zu vernehmen. Einsam steht ein schweres Motorrad auf dem neuen Platz vor dem Leuchtturm. Eine Harley, die amerikanische Mottorradlegende. Mehr ein Stück Weltanschauung als ein Transportmittel.. Der Regen ebbt ab, das Gewittergetöse bleibt aus. Andreas Röhlen steht neben seiner schweren Maschine und schaut aufmerksam Richtung Jungfernstieg: „Sie kommen“ Das kräftige Schnurren, Knattern und Tuckern von rund achtzig schweren Motorrädern lässt die Luft erzittern. Begleitet von vier Motorradpolizisten fahren wilde Gesellen auf die Harfenpromenade. Das „Breitenfeld-Chapter“ der Harley Owners Group feiert 15jähriges Bestehen und Harleyfreaks aus dem ganzen Bundesgebiet feiern mit. Andreas Röhlen ist „Activitiesofficier“ der Veranstaltung und als solcher ihr Organisator. Inzwischen ziert ein breites Lächeln sein Gesicht: „Ich hatte schon Angst die Polizei bricht die Fahrt von Schloss Noer nach Eckernförde ab, da Blitze für Motorradfahrer sehr gefährlich sein können“. Aber das Gewitter war nur lokal und alle Biker reihen ihre Maschinen schnurgerade auf der Promenade aus. Das Durchschnittsalter der Fahrer der glänzenden Prachtstücke liegt bei 50 Jahren, die rund 20% Frauen sind mit 46 Jahren etwas jünger. Birgit Hengelhaupt, Direktorin des Kölner Chapters der Motorradgruppe berichtet, dass der Anteil der „Mädels“ stetig steigt. Viele fangen als Sozia an und wollen dann ihr eigens Kraftwerk aus Chrom und Stahl fahren. „Die eigenen Grenzen suchen und finden“ ist für sie ein Motiv gewesen vor ca. 15 Jahren mit dem aufwendigen Hobby anzufangen. Inzwischen verfügt sie über Erfahrungen von 150.000 km auf dem Feuerross und ist weit in der Welt damit rumgekommen. In Eckernförde stellen sich die Maschinen einem „Schönheitswettbewerb“. das anwesende Publikum darf für ihr Lieblingsmotorrad votieren und kann dabei auch noch ein leckeres Essen für zwei Personen gewinnen. Selbst der hartnäckig tröpfelnde Regen stört nicht wirklich, bald sind überall kleine Grüppchen mehr oder weniger fachmännisch disputierender Menschen zu sehen, die die Vorzüge der verschiedensten Umbauten erläutern und das mit Tropfen dekorativ gesprenkelte Chrom bewundern. Jeder der 80 Feuerstühle hat sein eigenes Gesicht, man merkt mit wie viel Liebe die Eigner ihre Gefährte pflegen, restaurieren und umbauen. Ganz billig ist dieses Hobby nicht, daraus erklärt sich auch das reifere Durchschnittsalter der Mitglieder der Eignergruppe. Nach einer Stunde sind alle Wahlzettel standesgemäß in einer Satteltasche verstaut. Glückgöttin wird die blonde 16jährige Saskia sein, ihre Freundin Sophie hilft ihr. Beide leben in einem Kinderheim in Schönberg, das vom Breitenfeld-Chapter unterstützt wird. Ralf Uhlmann aus Ascheffel ist der glückliche Gewinner des Essens im Stadthallenrestaurant. Inzwischen hat der Regen sich weitgehend verzogen. Die Biker haben noch viel Programm vor, lassen ihre Maschinen an und fahren in kleinen Grüppchen davon. Ein „Riders Rodeo“ von 130 km Länge und schließend viel Party erwarten die Harley Davidson Freunde. Erstaunlich wie sanft die schweren Motoren klingen, wenn ihr Grummeln langsam aus dem Hafen der Ostseestadt entschwebt. (fst) Infos: www.breitenfelde-chapter.de

Krimifieber in der Bücherei Eckernförde 24.6.07 Eva Almstädt ist Autorin. Sie lebt in Hammoor in Schlesewig / Holstein. Eva Almstädt schreibt Krimis. Ihre Kommissarin Pia Korittki arbeite bei der Lübecker Kripo, Mordkommission. Bereits das erste Buch mit der Lübecker Ermittlerin ist im renommierten Bastei Lübbe Verlag erschienen, ein viertes „Grablichter“ wird derzeit lektoriert. Die Vollzeitautorin Eva Almstädt begann ihr Berufsleben pragmatisch mit einer Raumausstatter-Lehre, die mit einem Innenarchitektur Studium ergänzt wurde. Seit 2000 widmet die zweifache Mutter sich beruflich ganz dem Schreiben spannender Romane. Bisher sind „Engelsgrube“ (ISBN 3-404-15465-7), „Kalter Grund„ (3-404-15239-5) und „blaues Gift“ (3-404-15642-0) erschienen. Am Freitag las die Autorin aus ihrem neusten Werk und lies das Publikum ein wenig in ihre Schreibwerkstatt blinzeln. Am Strand wird ein Toter gefunden. Ertrunken? Ganz klar ist die Todesursache nicht, die Kripo wird eingeschaltet. Kommissarin Pia Korittki ist auch privat angespannt: Ihre Schwägerin ist verschwunden. Wandelt die lebenslustige junge Frau mit einem deutlichen Hang zu umfangreichen modebewussten Einkäufen auf eigenen Pfaden, oder gibt es einen anderen Hintergrund? Verschiedene Handlungsstränge breitete Eva Almstädt vor ihrem Lesepublikum aus und liest mit lebendiger klarer Sprachgestik aus dem „blauen Gift“ vor. Natürlich verschweigt die geschickte Autorin den dramatischen Zusammenfluss der Geschichten und erzählt lieber abschließend, dass sie ihre Story sehr strukturiert aufbaut und ausführlich recherchiert. So braucht ein neuer Krimi aus ihrer Feder ca. ein Jahr bis er dem Publikum präsentiert werden kann. Ihre Werke sind in der Buchhandlung am Gänsemarkt vorrätig, die auch die Veranstaltung in der Stadtbibliothek mit einem Büchertisch ergänzte. (fst)

Endlich Weihnachten Eckernförde 24.6.07 Weihnachten im Hochsommer? Was für Menschen auf der anderen Halbkugel der Erde jährliche Realität ist, können Eckernförder derzeit in der Galerie Frühstückbühne bei Marianne Tralau erleben. 24 Juni. Zeit zum feiern? Bestimmt, aber etwas ungewöhnlich mutet das Weihnachtsfest in der Galerie Frühstücksbühne in der Nicolaistr. 7 schon an. Und genau das bezweckt Galeristin Marianne Tralau – durch die perspektivische Zeitverschiebung ergibt sich ein neuer Blickwinkel. Während die Kerzen am Weihnachtsbaum mit frischen grünen Trieben in der Sommerhitze sich auch ohne Flamme reduzieren, liegen Päckchen unterm Christbaum. 24 Stück. Die Gäste sind aufgefordert diese zu öffnen, sie treffen auf Literatur. 24 Autoren, 24 Weltromane, 24 mal die Seite 24. 24 ist einer der roten Fäden bei der Eröffnung der Weihnachtsaustellung am 24. Juni. Ein weiterer ist das literarische Thema, dass sich in dem ungewöhnlichen Katalog zur Ausstellung fortsetzt. Beim betrachten der sechs mal 24 Exponate (!) zeigen sich weitere Spinnereien mit rotem Garn. Viele einheimische und auch auswärtige Künstler, Kreative und Geschäftsleute haben sich mit Leihgaben an der Gruppenausstellung beteiligt. Marianne Tralau arrangierte die Exponate zu einer Installation in der ironischer Schalk, pedantische Ordnung und hehre Kunst und Zufall heftig miteinander ringen. „Entstanden ist diese Ausstellung aus einer logischen Abfolge zweier anderer“ führt die Künstlerin aus. „Mit „Porno zum 70.“ wurde das Päckchenthema erstmalig in meinen Räumen aufgegriffen, es folgte ein Jahr später die Päckchen-Gemeinschaftsausstellung verschiedener Künstler.. Damals entstand das Versprechen, übrig gebliebene Objekte in einer Weihnachtsaustellung zu präsentieren.“ Allerdings: es blieben keine Päckchen unausgepackt, so das neue mit einem anderen Konzept zur sommerlichen Weihnachtszeit geschaffen werden konnten. Penible, mathematisch ausgerichtete Planung und genialer Zufall ist einer der roten Fäden, der nicht nur diese Ausstellung von Marianne Tralau beherrscht. Während der Aufbauzeit der Weihnachtsausstellung wollte die Galeristin eine Hose kaufen. Da bei einem der Eckernförder Modehäuser auch gleich die Treppenhausausstellung mit Bildern einer befreundeten Kollegin zu besichtigen ist, erklomm Marianne Tralau das kulturelle Treppenhaus. Oben begrüßte sie den Kaufmann Mohr und entdeckte in seinem Zimmer einen fetten Weihnachtsmann, der jetzt als freundliche Leihgabe in einem roten Liegestuhl die Sammlung bereichert. Diese umfasst sehr unterschiedliche Gegenstände, deren weihnachtlicher Geschenkwert nachdenklich hinterfragt werden kann und sollte. Wieso liegt eine Streichholzschachtel mit einigen verkohlten Hölzchen auf dem Tisch? Was verbindet „Einstein“ (Nr. 115 von P.L.G. Friesländer) mit der Nr. 121 „nackter Stein“ von Markus Thonett und daneben mit dem „Pflasterstein“ (122, Elke Grundmann)? Geschichten und Fäden, das Publikum ist aufgefordert sie zu spinnen oder sich leiten zu lassen. Die Frühstückbühne in der Nicolaistr. 7 ist mit der Weihnachtsausstellung bis zum 6. Juli immer Freitags bis Sonntags von 15 – 18 Uhr dafür geöffnet. www.tralau.com (fst)

In den siebten Himmel gehoben Eckernförde 17.6.07 Wen Feuerwehrleute heiraten wird es spektakulär. So gab es am Sonnabend viel „tätü tata“, als Gruppenführer Kai Runge in den Hafen der Ehe einlief. Auf den Schoner Jachara gab der Feuerwehrmann Kirstin Willmer (ÜBERPRÜFEN) während einer Seetrauung das Jawort. Als der Traditionssegler bei leichten Rieselregen in Eckernförder Heimathafen einlief warteten schon 20 Feuerwehrleute und etliches schweres Gerät auf das Brautpaar. Unverzagt bestieg die Braut vor dem Bräutigam den Korb einer 50 Meter langen Drehleiter. Zusammen wurden die Beiden in den Eckernförder Himmel gehoben und durften eine Runde Panoramablick genießen, bevor sie sicher den festen Boden der neuen Hafenpromenade betraten. Dort standen die Kollegen von der Feuerwehr Spalier mit einem kräftigen Wasserschlauch. Aber dem jungen Brautpaar drohte kein Ungemach, auch nicht von den Äxten, die einige der Kameraden geschultert hatten. Allerdings am Ende des Tunnels wartete eine harte Prüfung auf den Jungehemann: Eingekleidet in die dicke Feuerwehrjacke und angetan mit eine Gasmaske mit verdunkelten Gesichtsfeld sollte er ein kleine Häuschen löschen. Die Gattin schuftete derweil an der Handspritze und dirigierte mit Zurufen die Löschaktion. Das Teamwork gelang, durch ein Fensterdrang Wasser in den das Haus. Befreit nahm das Brautpaar die Gratulationen der Feuerwehrleute entgegen um später noch ausgiebig zu feiern. Die Hochzeit wurde von eine Team des NDR Fernsehens aufgezeichnet und wird als Feature über fünf Hochzeiten am 20. Juli um 20.15 gesendet. (fst)

Sonnenshine Show in Borby Borby 16.06.07 31 begabte und hübsche Mädchen, gute Laune mit besinnlichen Texten und eine begeisternde Show: Die Sunshine Singers präsentierten ihr neuste Produktion in der Borbyer Kirche. Lebenspunkte, so lautete der geheimnisvolle Titel des musikalischen Programms, dass die jungen Sängerinnen des Chores „Sunshine Singers“ an den beiden vergangenen Wochenendabenden in der Borbyer Kirche erfolgreich aufführten. Der Untertitel „eine musikalische Biographie“ zeigte den roten Faden durch das bunte Programm mit Liedern, Fotos, Bibelzitaten und Gedichten. Die Mädchen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren hatten sich intensiv mit den verschiedenen Aspekten des Menschseins auseinandergesetzt und anhand von nachdenklichen, heiteren und lebensbejahenden Texten und Liedern eine fiktive Biographie erstellt. Während die Interpretinnen mit ausgesprochenen Sangesfreude und viel Spass an ihren musikalischen Wirken abwechselungsreich agierten, wurden auf eine Projektionsfläche gekonnte und anregende Fotos in den Raum gestellt. Bilder die teilweise von den begeisterten Fotografen und Chorleiter Klaus Kaiser stammen. Dieser begleitete das anregende Programm dezent von der Seite und ließ seine jungen Künstlerinnen auf das Publikum wirken. In immer wieder mal wechselnden Formationen lasen, sangen und performten die jungen Frau Texte von Joachim Ringelnatz, der Bibel, Hermann Hesse, Alexander von Humboldt und vielen anderen. Selbst afrikanische Lieder mit ihrer genialen Mischung aus Lebensfreude mit melancholischen Grundton brachten sie begeisternd zum erklingen. Nach Afrika für soziale Projekte geht auch der Überschuss des bescheidenen Eintritts der Wochenendveranstaltungen. Das Publikum genoss sichtlich die leichte und unverkrampfte Art mit den die stets lockeren Sängerinnen auch an ernste und besinnliche Texte herangingen und überschütteten sie mit reichlich Applaus. Der Chor, der schon seit zehn Jahren besteht, ist für Mädchen ab 12 Jahren offen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, Chorleiter Klaus Kaiser legt viel mehr Gewicht darauf, mit viel Spaß auch ernsthafte Arbeit zu entwickeln. Jeweils am Dienstag treffen sich die Sunshine Singers zwischen 18 – 19.30 Uhr im Gemeindehaus in Borby (Noorstrasse / Pastorenweg). Auskunft erteil Klaus Kaiser unter Tel. 04351 – 88 99 45. (fst)

Neuer Mast für ein altes Schiff Eckernförde 11-06-2007 Hafenspaziergänge mögen sich schon öfters gewundert haben. Ein altes, sehr gepflegtes Traditionsschiff liegt seit einiger Zeit im Hafen. Seltsamerweise ohne Mast. Der Krabbenkutter Martha, Baujahr 1925, stammt ursprünglich aus Finkenwerder und wurde bis 1969 als Fischkutter genutzt. Dann folgten wechselnde Besitzer und das Schiff verkam langsam aber sicher immer mehr. Sogar eine Expertise gab es, die dem aus Eiche erbauten Traditionssegler bescheinigte, das er „der schlechtest restaurierte Kutter weit und breit sei“. 1995 fand die Familie Böhm das Schiff an der Schwendtine und Robert Böhm kaufte es. Andreas „Bulli“ Böhm und seine Frau Inga fingen an, sich liebevoll um das Schiff zu kümmern. Bulli ist gelernter Schmied und Segelmacher und als erfahrener Bootsfachmann bei den Traditionsseglern äußerst begehrt. Der alte Mast war zum Segeln nicht geeignet und musste entfernt werden. Auf der Suche nach einen neuen Mast der für eine Gaffeltakelung geeignet ist, fand die Familie eine Douglasie auf Gut Altenhof. Etwas über zwei Monate Bauzeit brauchte der geschickte Handwerker um neben der alltäglichen Arbeit den Baum zu einem schmucken Mast umzuarbeiten. 15 Meter lang und 46 cm dick ist der fertige Mast geworden, unten achteckig. Am Sonntag wurde die Martha unter großer tatkräftiger Anteilnahme der Eckernförder Traditionssegler aufgebaut. Das 13 Meter lange und vier Meter breite Schiff glänzte plötzlich stolz, als innerhalb einer Stunde mit Hilfe eines mobilen Krans und voller konzentrierter Arbeit der Baum in dem Rumpf verankert wurde. Viel Zeit zum Feiern blieb allerdings nicht, mussten doch noch die Wanten gespannt werden und die Sicherheit immer wieder überprüft werden. Inzwischen liegt der Kutter im Binnenhafen und sieht aus wie ein schönes „normales“ Traditionsschiff. Den Winter will Skipper Bulli nutzen um die vier Segel zu nähen die insgesamt 126 m2 Segelfäche haben werden. (fst)

Liedermacher mit Hafenweitblick Eckernförde Eckernförde als Tagungsort? Nicht nur das, die AG Lied innerhalb von Profolk e.V. musizierte sich in Besprechungslaune.Liedermachertreffen in der Siegfriedwerft. Jährlich trifft sich die Interessensvertretung der deutschen Liedermacher in einer anderen Stadt um ihre Angelegenheiten zu regeln. Damit das nicht nur staubtrocken abläuft, melden sich die Musiker mit ihren sinnhaltigen Liedern bei der Bevölkerung lautstark an. So durfte Sven Wlassack als kultureller Vertreter der Stadt Paul Bartsch aus Halle an der Saale, Dorle und Florian Schausbreitner aus Trier, Stefan Körbel aus Berlin und die Lokalmatadire „Tosse“ in der Siegfriedwerft begrüßen. Die Musiker, die aus der langen Tradition der fahrenden Sänger die besondere Variante der Liedermacher vertreten, zauberten schon nach kurzer zeit einen hauch „Burg Waldeck“ Atmosphäre an den Eckernförde Hafen. Traditionell besingen Liedermacher ihre Situation, das Umfeld und die leidige Politik mit eigenen Liedern meist zur Klampfe. Aber auch seit dem großen Liedermacherfestival ist die Zeit nicht stehen geblieben. Musikalisch haben die Liedermacher aufgeholt, inzwischen ist Bandbegleitung fast Standard und musikalische hatten alle Akteure weit mehr als wenige Griffe auf der Gitarre zu bieten. So traten Dorle und Florian als Duo auf, bei dem Florian seine Frau (Gesang und Gitarre) mit dem Bass musikalisch unterstützte. Die bekannte Lokalband Tosse spielt sogar mit den drei musikalischen Schwergewichten Kay Kankowski (Gesang, Gitarre, Musik, Text), Michael Biermann (Gesang, Gitarre, Klavier) und Eric Siemens (Gesang, Percussion, Schlagzeug) als Stammbesetzung. Allen vertretenen Sängerinnen und Sängern an diesem sowohl unterhaltsamen als auch besinnlichen Abend ist der textliche Sinngehalt ihrer Lieder eigen. Ob die stets deutschen texte von Erlebnissen aus der Jugendzeit, vom heimatlichen Umfeld oder schlicht von der großen Liebe erzählten – immer waren die Worte ausgesucht und sprachlich anspruchsvoll und luden zum zuhören und verstehen ein. Natürlich fehlten weder Spott, Satire noch Humor, so das das meist aus reiferen Besucher bestehende Publikum viel Anregendes mitnehmen konnte. Auch wenn die Liedermacher eher mit leiseren und kritischeren Tönen weit weg vom Mainstream daherkommen: Die Tradition der Fahrenden Spielleute aus uralter Vergangenheit hat eine sehr lebendige und zeitgemäße Zukunft noch vor sich. (fst) Profolk ist ein Verein für „Lied, Folk und Weltmusik in Deutschland“. Die in der ganzen Welt in verschiedener nationaler Ausprägung lebendige Idee der ursprünglichen Volksmusik wollen die zusammengeschlossen Musiker zur Völkerverständigung und Entwicklung der Natur nutzen. Der Verein gründete sich 1984 in Norddeutschland und breitete sich schnell bundesweit aus. Die textorientierten Liedermacher haben eine eigene Arbeitsgruppe innerhalb des Vereins, die AG Lied. Jährlich wechselnd trifft sich deren Organisationsteam um die eigenen Belange zu regeln und gleichzeitig über Konzerte sich und ihre Musik der Öffentlichkeit zu präsentieren. Diesmal war die Eckernförder / Habyer Musikgruppe Tosse (www.tosse.de) Gastgeber. Mehr über Profolk e.V. unter www.profolk.de

Vacuum – Integrative Musik im HausEckernförde Zum musikalischen Abschluss der Aktionswoche des Beirats für Menschen mit Behinderung spielte die Eckernförde Band „Vacuum“ im Haus an der Reeperbahn. Vacuum ist die Band der Eckernförder Werkstatt, in der Menschen mit und ohne Behinderung sich zusammengeschlossen haben um fetzige Musik zu selbst geschriebenen deutschen Texten zu machen. Im Haus war der Andrang groß und schon während des Soundchecks füllte das Publikum den Saal. Vacuum, die bereits seit 1999 zusammen musizieren brachte neben Besuchen der Aktionswoche aus einen eigenen großen Fankreis mit. Durch viele Auftritte auch außerhalb Eckernfördes haben sich die Musiker die authentisch aus ihrer Lebenssituation heraus agieren, einige Bekanntheit erspielt. Zwei Cds zeugen davon, eine dritte ist in Arbeit. Ihre Lieder beschäftigen sich mit Alltagsfreunden und –sorgen und werden mit sehr viel Spielfreude interpretiert. Für einen „Schmusesong“ „Ich liebe Dich“ holten sich Timo Rene Andre, (Gesang / Percussion), Markus Blaschke (Gesang / Percussion), Andreas Bollhorn (Gesang / Gitarre / Bass), Lars Eckhoff (Gesang / Sologitarre / Bass), Wilke W.( Schlagzeug), Tim Wunderlich, (Bass / Gitarre / Percussion) und Hannes Michelsen (Keyboard / Gitarre / Bass) noch „Speciel Guest“ auf die Bühne: Dominik Kessener und Benjamin Schulte von Ecksist zeigten ihre Verbundenheit mit der integrativen Band und sangen bei der Liebeserklärung an ein Kopfkissen mit. Der Abend hatte eine super Stimmung und bildete so einen ausgesprochen gelungenen Abschluss der Aktionswoche des Beirates von Menschen mit Behinderung. (fst)

Piratensturm auf „das Haus“Eckernförde Zum Piratensturm haben Eckernförder Jugendlich geblasen und die wilde Schar stürmte den Konzertsaal des Jugendzentrum „das Haus“. Gleich drei Bands konnten die zahlreichen Besucher für einen taschengeldfreundlichen Obolus hören. Aus Kiel kam die noch frische Punkformation „Murkey Party“, die mit durchaus poprockigen Klängen sich präsentierte. Durch viele Auftritte mit lautem Metall-Rock-Punk Sound bereits in der Region bestens eingeführt ist „Frankies Freakshow“. Tastsächlich der Showcharakter ist nicht zu übersehen und unter dem Geheul des berstenvollen Saales ging ein für Augen und Ohren gleichermaßen ansprechendes Programm ab. Lokalmatadore an diesem Piratenabend war die Eckernförder Band „Ecksist“. Mit ausgesprochen eigenen Sound, die Musiker bedienen sich schamlos und gekonnt bei allen musikalischen Stilen, und anspruchsvollen deutschen Texten aus eigener Feder hat Ecksist einen weiten Aktionsradius. Nicht nur Jugendliche bildeten das begeistere Publikum als Stefan Jacobs-Kessener (Schlagzeug, Gesang), Jan-Niklas Eichert (Bass), Dominik Kessener (Gitarre, Gesang), Benjamin Schulte (Gitarre, Gesang) und Sängerin Friederike Carl loslegten: Ihr Programm bestand aus den aktuellen Hits ihrer CD „Narrenfreiheit“, die von vielen der Besucher lautstark mitgesungen wurden. Neu und kaum geprobt war die Zugabe „Jetzt wird wieder mal gewählt…“, die den Nerv des jugendliche Publikums deutlich traf. Bis Mitternacht wurde im Saal des Jugendzentrums begeistert getanzt und gefeiert. Der Piratensturm war eine Initiative von Pablo Wittrock und Finn Mayeres die auf der Internetseite https://www.piratengilde.org weiter Piratenaktiväten mit Eckernfördes Jugendlichen planen. Die jungen Organisatoren warn sichtlich überwältigt von dem grandiosen Anklang ihrer Idee und sind hoch motiviert weiter kulturelle Events zu planen. (fst)

Persische Nacht in alter PostEckernförde Zum ersten Persischen Abend lud das Restaurant Alte Post und rund 90 Gäste feierten mit. „Die Initiative zu diesem Fest ging von unseren Stammgästen aus“ erzählt Roja Hadipour. Die jugendliche Wirtin betreibt das gemütliche Lokal zusammen mit Hossein Khosravi. Zur Persischen Nacht haben die Beiden zusammen mit Koch Uwe Steinhauer ein leckeres Spezialitäten Buffet zusammengestellt aus den Köstlichkeiten des Orients. Der Höhepunkt des Abends war ein Auftritt der Bauchtänzerin Jasmina, die eindrucksvoll alle Facetten des traditionellen Tanzens vorführte und wie ein Wirbelwind durch die Gänge des gemütlichen Gewölbekellers tanzte. Unter dem begeisterten rhythmischen Klatschen der ausgelassenen Besucher animierte sie sowohl die anwesenden Frauen als auch Männer mit ihr in der edlen Tanzkunst zu wetteifern. Bis in die frühen Morgenstunden feierten Gäste und Wirte zusammen das orientalische Fest. „Wir denken bereits über eine weiter Feier nach, aber Thema und Termin sind noch geheim“ verrät Roja Hadipour. Über den Absatz der Eintrittskarten brauch sie sich allerdings keine Gedanken zu machen: „Der persische Abend war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.“. Fotos der Veranstaltung liegen in den nächsten Tagen im Restaurant aus. (fst)

Café mit KünstlerzimmerEckernförde Café Heldt, in der Nicolaistrasse hat eine kleine Attraktion mehr. Zu den sowieso schon stilvollen und gern genutzten Räumen mit laufenden Servierbetrieb gesellt sich jetzt ein „Künstlerzimmer“. In dem ehemaligen Antiquitätenladen befindet sich jetzt ein freundlicher Raum in dem wechselnde Ausstellungen gezeigt werden. Vorerst können noch wenig bekannte Werke von dem umso bekannteren Eckernförder Maler Falko Windhaus angeschaut und vor Ort gleich erworben werden. Falko und Armin Heldt verbindet eine langjährige Freundschaft: „Armin Heldt hat mit in Eckernförde das erste Bild abgekauft, es war auch das erste dass ich auf der Akademie gemalt hatte“ erinnert sich der Künstler. Besonders waren wohl auch die Verkaufsverhandlungen die tagelanges Sondieren in den Eckernförder Kneipen benötigten. Die inzwischen gereifte Freundschaft führte nun zu einer kleinen aber besonderen Ausstellung in dem Raum, der unmittelbar an die von Falko Windhaus gestylte Cafestube anschließt. „Der Ausstellungsraum kann auch als ´Multifunktionsraum´ für Feiern oder kleine Feste genutzt werden“ beschreibt Armin Heldt die sich anschließenden Möglichkeiten. Bereits früher tagte hier der Schachclub und es fanden kleine Versammlungen statt. Damals allerdings hatte der Raum noch den wenig schmeichelnden Beinahmen „die Gruft“. Inzwischen sind aber die Fenster wesentlich größer geworden und ein heller freundlicher Anstrich fängt das Licht ein und lässt die Bilder von Falko Windhaus leuchten. Dabei sind einige Bleistiftzeichnungen die auf einem besonderen, eher ungewöhnlichen Malgrund entstanden. „Malerpapier“ dient gewöhnlich Anstreichern zur Sicherung des Fußbodens. Es ist extrem weich und saugfähig und erinnert eher an Löschpapier als an Künstlerkarton. Gleich einer der ersten Besucher der jungen Ausstellung ließ sich von den gezeigten Motiven begeistern und erwarb spontan eine kleine Zeichnung aus der Hand des Künstlers., der sie just an die Wand gehängt hatte. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Cafés geöffnet und kann auch unverbindlich besichtigt werden. (fst) Jonny Kalisch, Antiquitäten- und Kunsthändler aus Kanada inspiziert mit Falko Windhaus und Armin Heldt die neue Austellung im Café Heldt.

Näkkälä – Finnlands Tundra im HausEckernförde Weit in das Land der Samen im Norden Finnlands entführte der Film „Näkkälä“ die Besucher des Kinos im Haus. In Anwesendheit des Dokumentarfilmers und Regisseurs Peter Ramseier wurde die Geschichte des älteren Schweizer Hans Ulrich Schwaar erzählt der seit zwanzig Jahren den Samen Iisakki-Mathias Syväjärvi besucht und ihn bei der Betreuung seiner großen Rentierherde hilft. In der Siedlung Näkkälä treffen zwei Welten aufeinander. Zum einem der der ehemalige Emmentaler Lehrer, der geprägt von der mitteleuropäischen Zivilisation, es schaffte die scheue Andersartigkeit der Samen zu überwinden und inzwischen als akzeptierte Glied einer sehr kontemplativ wirkenden Gemeinschaft zu werden. Die Samen leben in einer weitgehend unberührten Natur, die Abläufe ihres Handels sind geprägt von Rhythmen ihrer Tiere und nur wenig von den modernen Errungenschaften der Technik gewandelt. Und doch: Der Same Iisakki-Mathias erinnert sich noch an das Normadenleben mit seinem Vater, als noch keine Handys, Fernseher und Geländefahrzeuge das Leben mit ihnen teilten. Doch auch heute noch geht das Leben im hohen Norden bedächtig seinen Gang, es wird beständig, bescheiden und überlegt gehandelt und selbst die Feiern sind durch wenig Alkohol genügend gekrönt. Der Filmemache Peter Ramseier begleitete die kleine Gemeinschaft ein Jahr und dokumentierte den Lauf der Natur und der mit ihr eng verbunden Menschen äuißerst einfühlsam. In fotografisch wundervollen Sequenzen wird eine Landschaft gezeigt, deren Unberührtheit die Grundlage der dort lebenden Menschen ist. Die Rentierherden leben von Flechten. Diese bedrohte Pflanzenart kann nur in vollkommener Reinheit gedeihen. Aber nicht nur aktiver und gelebter Umweltschutz ist ein Problem des uralten Volksstammes der Samen, der lange vor den Wikingern den gesamten Norden als Normaden besiedelten und sich stets der rentierzuch widmeten. Auch an Nachwuchs mangelt es, viele Frauen studieren in den Städten und verbinden sich dort mit den Finnen. So hat die Siedlung Näkkälä inzwischen nur noch 36 Einwohner – alles Samen. Die stolze Schüchternheit der Ureinwohner, ihr abgewogener Umgang mit der Zeit und ihre ganz andere Lebens- und Denkweise konnte das kleine Filmteam in fünf Besuchen wunderbar und sehr einfühlsam dokumentieren. Neben den naturbeobachtenden Szene hat der Film einen weiteren Schwerpunkt in der Freundschaft der beiden älteren Männer, die sehr unterschiedlich, aber in ihren ausgeprägten Eigenarten wieder verbunden sind. Der sechzigjährige Iisakki-Matias Syväjärvi ist der Enkel des legendären samischen Rentierfürsten Vilkuna Näkkäläjärvi. Er lebt ausschliesslich von der Rentierzucht und besitzt die grösste Herde der finnischen Samen. Nach alter Tradition wäre er, wie sein Grossvater damals, ein Rentierfürst. Heute aber gibt es diese Art von Fürsten nicht mehr. Obwohl Iisakki-Matias Syväjärvi die alte samische Kultur noch lebt und auch pflegt, hat er sich der Anpassung an die „westliche” Welt gebeugt. Er hat sich ein Geländefahrzeug und einen Motorschlitten zugelegt, und auf dem Dach seines einfachen Hauses thront – neben der Einrichtung für das Trocknen des Rentierfleisches – eine Parabolantenne. Der Schweizer Hans Ulrich Schwaar, geboren am 31. Januar 1920, lebt in Langnau im Emmental. Er studierte an den Universitäten Neuenburg und Basel Französisch und Sport, wurde Lehrer und unterrichtete in Langnau. Er war Langstreckenläufer (Nationalmannschaft) und …

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  SHKH – alle Zimmer besetzt Eckernförde Im Schleswig-eswig-Holsteinischen Künstlerhaus in der Ottestr. 1 ist „Full-House“. Neue Stipendiaten, die zwischen 2 und sechs Monaten in Eckernförde verweilen werden haben alle Ateliers belegt und werden ihren Aufenthalt in der Ostseestadt nutzen um neue Projekte zu entwickeln. In Tokyo / Japan sind sie geboren und aufgewachsen, aber aus der Schweiz angereist: Mai Yamashita und Naoto Kobayashi. Das Paar kennt sich schon seit gemeinsamen Schultagen. Inzwischen beschäftigen sie sich mit Videokunst und Installationen. Hier möchten sie sich vom Meer inspirieren lassen und dabei neue Projekte entwickeln. Ihre Werke zeichnen sich durch einen Humorvollen und leicht anmutenden Umgang mit sehr unterschiedlichen Themen aus. Ein halbes Jahr haben sie Zeit sich mit der Stadt, Land und Leuten auseinander zusetzen. Zum Abschluss ihres Aufenthaltes möchten sie gerne etwas von ihren Werken präsentieren. Jutta Konjers Anreise war nicht ganz so weit. Die Stipendiatin lebt in Hamburg. Auch sie arbeitet mit Visualisierungen, sie nennt ihre Kunst inszenierte Fotografie. Dabei greift sie bestehendes wie Denkmäler und Kunstwerke auf und ergänzt sie auf eine besondere Weise. Ihr Freund und Kollege Manfred Kroboth war bereit im Jahr 2000 Stipendiat in Eckernförde. Jutta Konjer trifft hier auch auf gute Bekannte: Bereit im Jahr 1997 hatte sie in der KAOS Galerie ausgestellt, die Marianne Tralau damals noch in Köln betrieb. Für zwei Monate ist Christian Hellwing aus Berlin in die Ottestrasse eingezogen. Der bildende Künstler, der sein Tätigkeitsfeld mit „im weitesten Sinne Bildhauer“ beschreibt, will in der Ostseestadt Kräfte für neue Projekte sammeln. Im Herbst plant er eine größere Ausstellung in Bremerhaven, für diese soll der Katalog in Eckernförde entstehen. Alle vier Künstler sind froh mit Beginn der der schönen Jahreszeit in Eckernförde sein zu können und wollen das Flair der Ostseestadt als Inspirationsquelle nutzen. Da es bei den Stipendiaten des Schl Holsteinischen Künstlerhauses üblich ist, gegen Ende ihres Stipendium eine Ausstellung, Installation oder eine andere Art von Präsentation zu zeigen, können wir gespannt sein, wie sich das hiesige Umfeld auf ihre künstlerische Arbeit auswirken wird. (fst) Vorübergehend ihren Platz gefunden im schlewsig-holsteinischen Künstlerhaus haben die Stipendiaten Christian Hellwing, Jutta Konjer, Mai Yamashita und Naoto Kobayashi. Das Künstlerhaus wird zusammen von der Kulturabteilung der Landesregierung und dem Eckernförder Verein „Förderverein S.-H.-Künstlerhaus e.V.“ unterhalten und ermöglicht Künstlern der unterschiedlichsten Sparten sich durch die Ostseestadt zu neuen Projekten anregen zu lassen. 18. APRIL 2007

Platessa von Esbjerg Erlebnissegler wieder fit Eckernförde Bei einem gemütlichen Spaziergang in der Zeit um Ostern kann man am Eckernförder Hafen bei den Traditionssegler vielfache Betriebsamkeit beobachten: Allenthalben wird renoviert, geschliffen, gemalt und marode Holzteile getauscht. Besonders auffallend ist die dabei die große Schar von Jugendlichen die mit viel Enthusiasmus den Gaffelschoner Platessa von Esbjerg auf Hochglanz trimmen. Das 25 m lange Schiff nimmt eine besondere Stellung unter den Traditionsseglern ein: Es gehört einem Verein. Die Lebensgemeinschaft Eiderdrift e.V. hat ein Konzept für „Projekt Erlebnis-Segeln“ entwickelt, um Jugendlichen, Behinderten und auch Erwachsenen soziale Erlebnisse zu vermitteln. Jenseits von Alltäglichen kann an Board das Aufeinander angewiesen sein erlebt werden um die eigenen und die Fähigkeiten der Mitmenschen neu vertieft wahr zu nehmen. Aus den mitfahrenden jungen Menschen rekrutierte sich inzwischen ein Stamm von Bootsleuten die einerseits ihre seemännischen Kenntnisse weiter vertiefen möchten, anderseits sich aber auch für ihr Schiff einsetzen und ihre Ferien gerne an Board mit den notwendigen Restaurierungs- und Überholungsarbeiten verbringen. Ewald Huß ist der Skipper der Platessa und leitet auch den Verein, der den verschiedensten Gruppen, von Schulklassen über Vereine bis zu Interessensgemeinschaften die vertiefende Erlebnisse auf See ermöglicht. Diesmal waren zwei Gruppen mit dem sehr erweiterten Frühjahrsputz beschäftigt. Waren im Winters noch die Profis am Werk, es wurde durch eine kompetenten Bootsbauer aus Eckernförde wesentliche Holzteile getauscht, kamen in der ersten Osterferienwoche ehr ältere Jugendliche zum Auffrischen. Dabei war ein junger Mann der gerade seine Gesellenbrief als Schreiner in der Hand hatte. In der zweiten Woche wurde die Optik wieder aufgefrischt, es wurde von 16 Jugendlichen mit viel Fleiß geschliffen, gemalt und immer wieder aufgeräumt. „Wenn wir mit den Ausbesserungsarbeiten fertig sind, müssen wir eigentlich schon wieder anfangen“ kommentierte Ewald Huß den andauernden Kreislauf den ein altes Schiff mit sich bringt. Das frisch gepflegte Boot wurde anschließend an die vielen Arbeiten natürlich auch erprobt. Mit allen fleißigen Helfern segelte die Platessa hinaus in die Eckernförder Bucht. Auch dabei zeigten die jungen Leute vollen Einsatz. Während der Skipper aufmerksam am Ruder stand und von einem „Ausguck“ über mögliche Hindernisse im Fahrwasser informiert wurde, teilte der erste Bootsmann die Mitstreiter den verschiedenen Segeln zu und leitete die Manöver an. Skipper Huß, der seine vielfältige Erfahrungen bei einem knappen Anlegemanöver im Eckernförder Binnenhafen mal wieder zeigen konnte, war sichtlich zufrieden mit den äußerlichen und innerlichen Zustand seines Schiffes. Anfang Mai kommt die erste integrative Gruppe mit Jugendlichen um auf der Platessa Wasser, Wind, Wellen, Segel und sich selbst zu erleben. An Board ist dafür jetzt alles Bestens. Weitere Infos unter www.platessa.de (fst) 2007

(Eckernförde) Viel Spass hatt die Kinder am Ostersonntag-Mittag als die Drachenfreunde „Stieg-op“ am Südstrand größere Mengen Ostereier vom Himmel regnen liessen. Bei recht ruppigen Wind gelang es doch, einen kleinen Drachen als Fähre zu dem großen Trägerdrachen aufschwingen zu lassen. Dank einer mechanischen Kippvorichtungen regneten die bunten Schokoeier auf die gespannt wartenden Kinder die sie blitzschnell einsammelten. Damit auch die Kleinsten nicht umsonst ausharrten, verteilten nette Osterhäsinnen vom Verein ihnen auch einige der bunten Süssigkeiten direkt. Währendessen bewachten kleinere und größere Drachen am Himmel das lustige Ostererereignis. (fst) 2007

Grünes Haus hat Grund zum feiern  Fünfundzwanzig Jahre ist immer ein stolzes Jubiläum. Ein viertel Jahrhundert für eine kirchliche soziale Einrichtung ist ein Grund zurückzublicken. Am Wochenende feierte das Eckernförder „Grüne Haus“ in der St. Nicolai Strasse dieses besondere Fest und lud die alten wie die neuen Freunde zu Kaffe und Kuchen und einem Konzert in der Nicolaikirche. Jürgen Andres und Albert Leuschner waren als treibenden Kräfte schon seit der Gründung der Einrichtung, die vom Kreisjugendverband der ev. Jugend getragen wurde, dabei. Albert Leuschner, von jung und alt nur bei seinem Vornamen genannt ist noch heute als pädagogischer Leiter aktiv. Ursprünglich war die Einrichtung zur Ausbildung ehrenamtlichen Jugendbetreuer gedacht, später als „zweite Heimat“ für junge Menschen aus einfachen Verhältnissen, die nicht unbedingt in der kirchlichen Jugendarbeit  aktiv  waren, gedacht. Das Konzept der pädagogischen Arbeit änderte sich im Laufe der vielen Jahre immer entsprecht dem, was die Besucher als ihre Interessen mit einbrachten. Selbstbestimmung wurde gross geschrieben, zeitweilig ging vom Grünen Haus auch eine umfangreiche Mitarbeit in den kirchlichen Gremien aus. „In den Achtzigern gab es eine starke Jugendbewegung“ erinnert sich Albert Leuschner. Später sah es oft sehr bunt in den Räumen aus, viele Punker trafen sich hier. Mit den unterschiedlichen Besuchern erlebte das Haus auch sehr unterschiedliche Ausbaustufen. „Hier sind und waren oft Menschen, die etwas bewegen wollten“ so Leuschner, auch wenn in der schnelllebigeren heutigen Zeit sich viele Bedürfnisse geändert haben. So sind die ehemals typischen Wochenendseminare heute nicht mehr zeitgemäß. Aber vor kurzem erst haben sich die Nutzer des Grünen Hauses mit sehr viel Elan und Tatkraft für den Erhalt ihrer Einrichtung eingesetzt und so das durch Geldmangel von der Schließung bedrohte Haus für sich gerettet. Der von ihnen gegründete Verein „Förderverein und Freundeskreis Grünes Haus“ hat inzwischen fast 50 Mitglieder in allen Altersgruppen. Und es wurde und wird noch weiter am Ausbau der Räume gearbeitet. So wurde erst vor kurzem der Innenhof mit einer gemütlichen Terrasse versehen. Inzwischen ist die Kirchengemeinde St. Nicolai Träger der Einrichtung für offene Jugendarbeit. Unterstützung gibt es auch durch die Stadt Eckernförde, die sich finanziell an der Jugendarbeit beteiligt. Für den weiteren Erhalt des beliebten Jugendtreffs bedarf es natürlich weiter breiter Unterstützung, wie Markus Petersen, der Vorsitzende des Fördervereins betont. Ausser kulturellen Aktivitäten, wie Konzerte in der Nicolaikirche, hofft er sehr auf die Solidarität ehemaliger Besucher des Hauses und auch auf Spenden von Eckernförder Bürgern, die eine der wenigen Anlaufstellen für junge Menschen unterstützen wollen. Das geht auch bequem per Überweisung: Förderverein Grünes Haus Sparkasse Eckernförde, (BLZ 210 520 90) Konto 20 60 200. Anlässlich des 25 Geburtstages des Grünes Haus in der Eckernförder Nicolaistrasse sprach die EZ mit drei Jugendlichen die öfters die Einrichtung besuchen. Warum besuchst ihr das Grüne Haus? Jelle (14 Jahre) also ich gehe ins Grüne Haus weil die Leute dort sehr nett sind und man dort viel Spaß haben kann, wen man will kann man dort immer was machen aber man kann prima entspannen. Immer montags arbeite ich im Weltladen. Nils (20 Jahre): Ich nutze die Teestube, …

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Solidarität mit dem grünen Haus Drei lebendige Musikgruppen unterstützten das Grüne Haus mit einem Benefizkonzert in der Nicolai – Kirche „Das grüne Haus braucht Unterstützung“ darin waren sich alle Beteiligten am Sonnabend in der Nicolai – Kirche einig. Eingeladen hatte der Freundeskreis Grünes Haus und gleich drei musikalische Formationen stellten ihr Solidarität mit der beliebten Jugendeinrichtung unter Beweis. „Die Jugendlichen haben für das grüne Haus gekämpft, aber wir brauchen auch noch etwas Geld für die Jugendarbeit“ Markus Petersen, Vorsitzender des Fördervereins und Albert Leuschner, Betreuer der Einrichtung begrüßten das Publikum zum Benefizkonzert. Drei Bands, allesamt in der Altergruppe der Eltern der Besucher des Jugendtreffs, unterhielten das Publikum gekonnt an diesem Abend. Die Jugendlichen selber hatten einen Stand mit Infomaterial und Waren aus dem Weltladen aufgebaut. Auch für die Versorgung mit Getränken in den Spielpausen sorgten sie. Den Auftakt machte die in Eckernförde bestens eingeführte Suhrbrook Family. Die Sänger und Instrumentalisten hatten sich in den 70er Jahren aus ähnlichen Motiven gegründet. Sie wollten erreichen, dass ein Haus als Treff und Versammlungsort für die damalige Jugend ermöglicht wird. Seitdem musizieren sie mit ungebremster Spielfreude. Mit Folksongs, mitreißenden Gospels und Rock- und Swingtiteln wärmten sie das Publikum gehörig auf und bewiesen, das Solidarität mit dem Anliegen der heutigen Jugend mit viel innerer Wärme rüberkommen kann. Die Gutmenschen, so der Titel, den Roland Tank und Kay Kankowski ihrem Duo gegeben haben, brachten politische Töne in die Kirche. Zwischen traditionellen aus dem Volk entstandenen Liedern, die von Ohnmacht in Kriegszeiten und Aufmüpfigkeit erzählten und sehr aktuell anmutenden politischen Balladen bewegte sich das gepfefferte Programm. Zwischen den Titeln gab es als Anmoderation noch Klassisches Kabarett. Selbst die ältesten Lieder bekamen einen aktuellen Bezug und historische Despoten wurden in den feinen Zwirn heutiger Politiker gekleidet. Aber selbst die schärfste Kritik verpackten die beiden Barden in mitreißende Musik und zweigten auf, welche musikalischen Möglichkeiten in Mandoline (Tank) und Gitarre stecken. Ihre Sticheleien verteilten sie gleichmäßig nach allen Seiten. In „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ zeigten sie einen dermaßen kritischen und auch liebevollen Umgang mit dem alten Sozialklassiker, dass den zahlreichen anwesenden Kennern des Liedes, ein ganz neuer „Hit“ präsentiert wurde. Den Abend beschloss die Formation „Friday Night“ aus Haby. Die Musiker haben teilweise durch ihre Kinder einen klaren Bezug zum grünen Haus. Eine gefällige Mischung aus Pop, Rock, Jazz und Blues gaben so dem angenehmen Abend ein gelungenes Ende. Wer verhindert war seine Spende live abzugeben, kann seine Spende auch an den Förderverein Grünes Haus überweisen: Sparkasse Eckernförde, (BLZ 210 520 90) Konto 20 60 200. 2005