Krimifieber in der Bücherei Eckernförde 24.6.07 Eva Almstädt ist Autorin. Sie lebt in Hammoor in Schlesewig / Holstein. Eva Almstädt schreibt Krimis. Ihre Kommissarin Pia Korittki arbeite bei der Lübecker Kripo, Mordkommission. Bereits das erste Buch mit der Lübecker Ermittlerin ist im renommierten Bastei Lübbe Verlag erschienen, ein viertes „Grablichter“ wird derzeit lektoriert. Die Vollzeitautorin Eva Almstädt begann ihr Berufsleben pragmatisch mit einer Raumausstatter-Lehre, die mit einem Innenarchitektur Studium ergänzt wurde. Seit 2000 widmet die zweifache Mutter sich beruflich ganz dem Schreiben spannender Romane. Bisher sind „Engelsgrube“ (ISBN 3-404-15465-7), „Kalter Grund„ (3-404-15239-5) und „blaues Gift“ (3-404-15642-0) erschienen. Am Freitag las die Autorin aus ihrem neusten Werk und lies das Publikum ein wenig in ihre Schreibwerkstatt blinzeln. Am Strand wird ein Toter gefunden. Ertrunken? Ganz klar ist die Todesursache nicht, die Kripo wird eingeschaltet. Kommissarin Pia Korittki ist auch privat angespannt: Ihre Schwägerin ist verschwunden. Wandelt die lebenslustige junge Frau mit einem deutlichen Hang zu umfangreichen modebewussten Einkäufen auf eigenen Pfaden, oder gibt es einen anderen Hintergrund? Verschiedene Handlungsstränge breitete Eva Almstädt vor ihrem Lesepublikum aus und liest mit lebendiger klarer Sprachgestik aus dem „blauen Gift“ vor. Natürlich verschweigt die geschickte Autorin den dramatischen Zusammenfluss der Geschichten und erzählt lieber abschließend, dass sie ihre Story sehr strukturiert aufbaut und ausführlich recherchiert. So braucht ein neuer Krimi aus ihrer Feder ca. ein Jahr bis er dem Publikum präsentiert werden kann. Ihre Werke sind in der Buchhandlung am Gänsemarkt vorrätig, die auch die Veranstaltung in der Stadtbibliothek mit einem Büchertisch ergänzte. (fst)

Endlich Weihnachten Eckernförde 24.6.07 Weihnachten im Hochsommer? Was für Menschen auf der anderen Halbkugel der Erde jährliche Realität ist, können Eckernförder derzeit in der Galerie Frühstückbühne bei Marianne Tralau erleben. 24 Juni. Zeit zum feiern? Bestimmt, aber etwas ungewöhnlich mutet das Weihnachtsfest in der Galerie Frühstücksbühne in der Nicolaistr. 7 schon an. Und genau das bezweckt Galeristin Marianne Tralau – durch die perspektivische Zeitverschiebung ergibt sich ein neuer Blickwinkel. Während die Kerzen am Weihnachtsbaum mit frischen grünen Trieben in der Sommerhitze sich auch ohne Flamme reduzieren, liegen Päckchen unterm Christbaum. 24 Stück. Die Gäste sind aufgefordert diese zu öffnen, sie treffen auf Literatur. 24 Autoren, 24 Weltromane, 24 mal die Seite 24. 24 ist einer der roten Fäden bei der Eröffnung der Weihnachtsaustellung am 24. Juni. Ein weiterer ist das literarische Thema, dass sich in dem ungewöhnlichen Katalog zur Ausstellung fortsetzt. Beim betrachten der sechs mal 24 Exponate (!) zeigen sich weitere Spinnereien mit rotem Garn. Viele einheimische und auch auswärtige Künstler, Kreative und Geschäftsleute haben sich mit Leihgaben an der Gruppenausstellung beteiligt. Marianne Tralau arrangierte die Exponate zu einer Installation in der ironischer Schalk, pedantische Ordnung und hehre Kunst und Zufall heftig miteinander ringen. „Entstanden ist diese Ausstellung aus einer logischen Abfolge zweier anderer“ führt die Künstlerin aus. „Mit „Porno zum 70.“ wurde das Päckchenthema erstmalig in meinen Räumen aufgegriffen, es folgte ein Jahr später die Päckchen-Gemeinschaftsausstellung verschiedener Künstler.. Damals entstand das Versprechen, übrig gebliebene Objekte in einer Weihnachtsaustellung zu präsentieren.“ Allerdings: es blieben keine Päckchen unausgepackt, so das neue mit einem anderen Konzept zur sommerlichen Weihnachtszeit geschaffen werden konnten. Penible, mathematisch ausgerichtete Planung und genialer Zufall ist einer der roten Fäden, der nicht nur diese Ausstellung von Marianne Tralau beherrscht. Während der Aufbauzeit der Weihnachtsausstellung wollte die Galeristin eine Hose kaufen. Da bei einem der Eckernförder Modehäuser auch gleich die Treppenhausausstellung mit Bildern einer befreundeten Kollegin zu besichtigen ist, erklomm Marianne Tralau das kulturelle Treppenhaus. Oben begrüßte sie den Kaufmann Mohr und entdeckte in seinem Zimmer einen fetten Weihnachtsmann, der jetzt als freundliche Leihgabe in einem roten Liegestuhl die Sammlung bereichert. Diese umfasst sehr unterschiedliche Gegenstände, deren weihnachtlicher Geschenkwert nachdenklich hinterfragt werden kann und sollte. Wieso liegt eine Streichholzschachtel mit einigen verkohlten Hölzchen auf dem Tisch? Was verbindet „Einstein“ (Nr. 115 von P.L.G. Friesländer) mit der Nr. 121 „nackter Stein“ von Markus Thonett und daneben mit dem „Pflasterstein“ (122, Elke Grundmann)? Geschichten und Fäden, das Publikum ist aufgefordert sie zu spinnen oder sich leiten zu lassen. Die Frühstückbühne in der Nicolaistr. 7 ist mit der Weihnachtsausstellung bis zum 6. Juli immer Freitags bis Sonntags von 15 – 18 Uhr dafür geöffnet. www.tralau.com (fst)

In den siebten Himmel gehoben Eckernförde 17.6.07 Wen Feuerwehrleute heiraten wird es spektakulär. So gab es am Sonnabend viel „tätü tata“, als Gruppenführer Kai Runge in den Hafen der Ehe einlief. Auf den Schoner Jachara gab der Feuerwehrmann Kirstin Willmer (ÜBERPRÜFEN) während einer Seetrauung das Jawort. Als der Traditionssegler bei leichten Rieselregen in Eckernförder Heimathafen einlief warteten schon 20 Feuerwehrleute und etliches schweres Gerät auf das Brautpaar. Unverzagt bestieg die Braut vor dem Bräutigam den Korb einer 50 Meter langen Drehleiter. Zusammen wurden die Beiden in den Eckernförder Himmel gehoben und durften eine Runde Panoramablick genießen, bevor sie sicher den festen Boden der neuen Hafenpromenade betraten. Dort standen die Kollegen von der Feuerwehr Spalier mit einem kräftigen Wasserschlauch. Aber dem jungen Brautpaar drohte kein Ungemach, auch nicht von den Äxten, die einige der Kameraden geschultert hatten. Allerdings am Ende des Tunnels wartete eine harte Prüfung auf den Jungehemann: Eingekleidet in die dicke Feuerwehrjacke und angetan mit eine Gasmaske mit verdunkelten Gesichtsfeld sollte er ein kleine Häuschen löschen. Die Gattin schuftete derweil an der Handspritze und dirigierte mit Zurufen die Löschaktion. Das Teamwork gelang, durch ein Fensterdrang Wasser in den das Haus. Befreit nahm das Brautpaar die Gratulationen der Feuerwehrleute entgegen um später noch ausgiebig zu feiern. Die Hochzeit wurde von eine Team des NDR Fernsehens aufgezeichnet und wird als Feature über fünf Hochzeiten am 20. Juli um 20.15 gesendet. (fst)

Sonnenshine Show in Borby Borby 16.06.07 31 begabte und hübsche Mädchen, gute Laune mit besinnlichen Texten und eine begeisternde Show: Die Sunshine Singers präsentierten ihr neuste Produktion in der Borbyer Kirche. Lebenspunkte, so lautete der geheimnisvolle Titel des musikalischen Programms, dass die jungen Sängerinnen des Chores „Sunshine Singers“ an den beiden vergangenen Wochenendabenden in der Borbyer Kirche erfolgreich aufführten. Der Untertitel „eine musikalische Biographie“ zeigte den roten Faden durch das bunte Programm mit Liedern, Fotos, Bibelzitaten und Gedichten. Die Mädchen im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren hatten sich intensiv mit den verschiedenen Aspekten des Menschseins auseinandergesetzt und anhand von nachdenklichen, heiteren und lebensbejahenden Texten und Liedern eine fiktive Biographie erstellt. Während die Interpretinnen mit ausgesprochenen Sangesfreude und viel Spass an ihren musikalischen Wirken abwechselungsreich agierten, wurden auf eine Projektionsfläche gekonnte und anregende Fotos in den Raum gestellt. Bilder die teilweise von den begeisterten Fotografen und Chorleiter Klaus Kaiser stammen. Dieser begleitete das anregende Programm dezent von der Seite und ließ seine jungen Künstlerinnen auf das Publikum wirken. In immer wieder mal wechselnden Formationen lasen, sangen und performten die jungen Frau Texte von Joachim Ringelnatz, der Bibel, Hermann Hesse, Alexander von Humboldt und vielen anderen. Selbst afrikanische Lieder mit ihrer genialen Mischung aus Lebensfreude mit melancholischen Grundton brachten sie begeisternd zum erklingen. Nach Afrika für soziale Projekte geht auch der Überschuss des bescheidenen Eintritts der Wochenendveranstaltungen. Das Publikum genoss sichtlich die leichte und unverkrampfte Art mit den die stets lockeren Sängerinnen auch an ernste und besinnliche Texte herangingen und überschütteten sie mit reichlich Applaus. Der Chor, der schon seit zehn Jahren besteht, ist für Mädchen ab 12 Jahren offen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, Chorleiter Klaus Kaiser legt viel mehr Gewicht darauf, mit viel Spaß auch ernsthafte Arbeit zu entwickeln. Jeweils am Dienstag treffen sich die Sunshine Singers zwischen 18 – 19.30 Uhr im Gemeindehaus in Borby (Noorstrasse / Pastorenweg). Auskunft erteil Klaus Kaiser unter Tel. 04351 – 88 99 45. (fst)

Neuer Mast für ein altes Schiff Eckernförde 11-06-2007 Hafenspaziergänge mögen sich schon öfters gewundert haben. Ein altes, sehr gepflegtes Traditionsschiff liegt seit einiger Zeit im Hafen. Seltsamerweise ohne Mast. Der Krabbenkutter Martha, Baujahr 1925, stammt ursprünglich aus Finkenwerder und wurde bis 1969 als Fischkutter genutzt. Dann folgten wechselnde Besitzer und das Schiff verkam langsam aber sicher immer mehr. Sogar eine Expertise gab es, die dem aus Eiche erbauten Traditionssegler bescheinigte, das er „der schlechtest restaurierte Kutter weit und breit sei“. 1995 fand die Familie Böhm das Schiff an der Schwendtine und Robert Böhm kaufte es. Andreas „Bulli“ Böhm und seine Frau Inga fingen an, sich liebevoll um das Schiff zu kümmern. Bulli ist gelernter Schmied und Segelmacher und als erfahrener Bootsfachmann bei den Traditionsseglern äußerst begehrt. Der alte Mast war zum Segeln nicht geeignet und musste entfernt werden. Auf der Suche nach einen neuen Mast der für eine Gaffeltakelung geeignet ist, fand die Familie eine Douglasie auf Gut Altenhof. Etwas über zwei Monate Bauzeit brauchte der geschickte Handwerker um neben der alltäglichen Arbeit den Baum zu einem schmucken Mast umzuarbeiten. 15 Meter lang und 46 cm dick ist der fertige Mast geworden, unten achteckig. Am Sonntag wurde die Martha unter großer tatkräftiger Anteilnahme der Eckernförder Traditionssegler aufgebaut. Das 13 Meter lange und vier Meter breite Schiff glänzte plötzlich stolz, als innerhalb einer Stunde mit Hilfe eines mobilen Krans und voller konzentrierter Arbeit der Baum in dem Rumpf verankert wurde. Viel Zeit zum Feiern blieb allerdings nicht, mussten doch noch die Wanten gespannt werden und die Sicherheit immer wieder überprüft werden. Inzwischen liegt der Kutter im Binnenhafen und sieht aus wie ein schönes „normales“ Traditionsschiff. Den Winter will Skipper Bulli nutzen um die vier Segel zu nähen die insgesamt 126 m2 Segelfäche haben werden. (fst)

10.06.2007 Getauschte Neue Musik Eckernförde Aus Oldenburg stammt das „oh ton ensemble“, dass am Sonnabend innerhalb der renommierten Reihe „Neue Musik“ in der St.- Nicolai- Kirche auftrat. Die Organisatoren der Eckernförder Veranstaltungen Beatrix Wagner und Gerald Eckert hatten erstmalig einen Auftritt des „Ensemble Reflexion K“ gegen einen Gastauftritt getauscht und somit Möglichkeiten für eine vollkommen andere Instrumentierung eröffnet. Tatsächlich: Die Oldenburger Profimusiker kamen mit viel Elektronik und einer Band-Besetzung: Ulf Mummert an der E-Gitarre, Christoph Hansen mit dem Saxophon, Michael Pattmann an verschiedensten Schlagzeugen und John Eckhardt am Kontrabaß. Mitgebracht hatten die professionellen Musiker ein Durchgefeiltes Programm zeitgenössischer Komponisten mit meditativen klanglichen Charakter. Der künstlerische Leiter der Oldenburger, Eckart Beinke (*1956) steuerte die Komposition „Introversion II“ von 1990 als Auftakt des Abends bei. Erst einmal sehr ungewohnt war die Besetzung mit Saxpophon, E-Gitarre und Kontrabaß für das eingehörte Eckernförder Publikum, das ungewohnt sparsam erschienen war. Mit zwei Trommeln und einer aufwendigen 4 Kanal – Live Electronic knüpfte die deutsche Erstaufführung von Stephen Davismoon (*1964) „…against the grain“ (1996) klanglich an. Dem Londoner Komponisten und seinem Interpreten, der als Soloschlagzeuger im Stockhausenorchester arbeitet, gelang ein ruhiges und doch spannungsgeladenes Klangmeisterwerk in den Kirchenraum zu projizieren. Gleich anschließend gab es noch eine weitere Uraufführung: Helmut Oehring (*1961), der als Sohn gehörloser Eltern seine Berufslaufbahn mit einer Bauarbeiterausbildung begann, komponierte 1990 (-2007) das „Rapid-Eye-Movement. Das Werk das zwischen scharfer Bewegung und ausklingender Ruhe einen effektreichen Spannungsbogen erzeugte wurde in der Version für Saxophon, Kontrabass und einem sehr vielfältigen Schlagzeug interpretiert. Ein aufregendes Duo zwischen 4-Spur-Tonband und einem agilen Tenor-Saxophon wurde im Jahre 2000 unter dem Titel „Siebenschlaf“ von der Kieler Komponistin Kirsten Reese (*1968) erschaffen. Bemerkenswert die feinen humoristischen Untertöne die dem gekonnt gespielten Saxophonpart eine subtile Würze verliehen. Den Schlussakt eines musikalisch sehr anregenden Abends steuerte der Komponist Gordon Kampe (*1976) bei. Kampe, der unter anderem auch bei dem musikalisch in Eckernförde schon vielfach vertretenen Nicolaus A. Huber studierte, nannte sein Werk von 2006 „7 weiße Bilder“ nach Günther Ueckers Arbeiten. Das Werk wurde von den vier Musikern sehr lebendig und vielfältig in den Raum gestellt. Mit teilweise heftiger Amplitude vollendete die Komposition die Begriffsbestimmung des Programmnamens, den die musikalischen Gäste aus Oldenburg unter den Titel „innehalten“ gestallt hatten. Die Idee, durch einen Austausch neue musikalische Erfahrungen in der Reihe Neuer Musik einzuflechten, hat seine Bewährungsprobe glänzend bestanden und lässt auf weitere spannende Variationen hoffen. Die Reihe mit Werken der Neuen Musik wird am Mittwoch den 22. August mit einem Japan – Themenabend fortgesetzt. (Markus Feuerstack)

Liedermacher mit Hafenweitblick Eckernförde Eckernförde als Tagungsort? Nicht nur das, die AG Lied innerhalb von Profolk e.V. musizierte sich in Besprechungslaune.Liedermachertreffen in der Siegfriedwerft. Jährlich trifft sich die Interessensvertretung der deutschen Liedermacher in einer anderen Stadt um ihre Angelegenheiten zu regeln. Damit das nicht nur staubtrocken abläuft, melden sich die Musiker mit ihren sinnhaltigen Liedern bei der Bevölkerung lautstark an. So durfte Sven Wlassack als kultureller Vertreter der Stadt Paul Bartsch aus Halle an der Saale, Dorle und Florian Schausbreitner aus Trier, Stefan Körbel aus Berlin und die Lokalmatadire „Tosse“ in der Siegfriedwerft begrüßen. Die Musiker, die aus der langen Tradition der fahrenden Sänger die besondere Variante der Liedermacher vertreten, zauberten schon nach kurzer zeit einen hauch „Burg Waldeck“ Atmosphäre an den Eckernförde Hafen. Traditionell besingen Liedermacher ihre Situation, das Umfeld und die leidige Politik mit eigenen Liedern meist zur Klampfe. Aber auch seit dem großen Liedermacherfestival ist die Zeit nicht stehen geblieben. Musikalisch haben die Liedermacher aufgeholt, inzwischen ist Bandbegleitung fast Standard und musikalische hatten alle Akteure weit mehr als wenige Griffe auf der Gitarre zu bieten. So traten Dorle und Florian als Duo auf, bei dem Florian seine Frau (Gesang und Gitarre) mit dem Bass musikalisch unterstützte. Die bekannte Lokalband Tosse spielt sogar mit den drei musikalischen Schwergewichten Kay Kankowski (Gesang, Gitarre, Musik, Text), Michael Biermann (Gesang, Gitarre, Klavier) und Eric Siemens (Gesang, Percussion, Schlagzeug) als Stammbesetzung. Allen vertretenen Sängerinnen und Sängern an diesem sowohl unterhaltsamen als auch besinnlichen Abend ist der textliche Sinngehalt ihrer Lieder eigen. Ob die stets deutschen texte von Erlebnissen aus der Jugendzeit, vom heimatlichen Umfeld oder schlicht von der großen Liebe erzählten – immer waren die Worte ausgesucht und sprachlich anspruchsvoll und luden zum zuhören und verstehen ein. Natürlich fehlten weder Spott, Satire noch Humor, so das das meist aus reiferen Besucher bestehende Publikum viel Anregendes mitnehmen konnte. Auch wenn die Liedermacher eher mit leiseren und kritischeren Tönen weit weg vom Mainstream daherkommen: Die Tradition der Fahrenden Spielleute aus uralter Vergangenheit hat eine sehr lebendige und zeitgemäße Zukunft noch vor sich. (fst) Profolk ist ein Verein für „Lied, Folk und Weltmusik in Deutschland“. Die in der ganzen Welt in verschiedener nationaler Ausprägung lebendige Idee der ursprünglichen Volksmusik wollen die zusammengeschlossen Musiker zur Völkerverständigung und Entwicklung der Natur nutzen. Der Verein gründete sich 1984 in Norddeutschland und breitete sich schnell bundesweit aus. Die textorientierten Liedermacher haben eine eigene Arbeitsgruppe innerhalb des Vereins, die AG Lied. Jährlich wechselnd trifft sich deren Organisationsteam um die eigenen Belange zu regeln und gleichzeitig über Konzerte sich und ihre Musik der Öffentlichkeit zu präsentieren. Diesmal war die Eckernförder / Habyer Musikgruppe Tosse (www.tosse.de) Gastgeber. Mehr über Profolk e.V. unter www.profolk.de

Bennefiz PremiereJazz: Valentina Sophie präsentiert ihre erste CD und sich Eckernförde Am Donnerstagabend können Eckernförder Jazzfreunde etwas erleben. Nicht nur das die renommierte Band Feel Jazz zu hören sein, natürlich mit ihrer Frontfrau Sigi Siemsen, deren modulationsreiche ausdruckstarke Stimme ein Publikumsmagnet ist. Der eigentliche Geheimtipp ist Valentina Sophie. Die junge Sängerin wird ihre erste CD vorstellen und zum Anlass der Aktionswoche für Menschen mit Behinderungen ihr Debüt als Benfezikonzert geben. Valentina verbindet selten gehörte Jazzperlen mit sanft ins jazzige transportierten Popsongs. anze 20 Jahre ist die Sängerin alt, in Eckernförde aufgewachsen und hat dort auch ihr Abitur abgelegt. Nebenbei blieb viel Zeit sich ihrer musikalischen Leidenschaft zu widmen. Ab Kindertagen sang sie in Chören, sowohl in der Kirche als auch in weltlicheren Formationen. Mit ihrer Mutter erlebt sie erste Auftritte und überwand die Bühnenangst vor einem Wohlgesonnenen heimischen Publikum. Aber mit zunehmenden Alter, mit dem Aufbruch aus heimischen Mauern und dem Beginn der Ausbildung stieg auch der Drang Eigenes zu schaffen. Bevor sie von der Ostseeküste aus die musikalische Welt erobert, wird dieses Konzert in der Siegfriedwerft ein besonderer Ausgangspunkt sein. Nicht nur, dass die Musiker Martin Moldenhauer (Piano), der vielfach bekannte Harry Kretzschmar (Bass) und Peter Weise (Schlagzeug) das junge Talent auf CD und Konzert mit ihrer umfassenden Erfahrung unterstützen, auch Mutter Sigi Siemsen steht bei der Premiere an ihrer Seite. Die Juwele die dieses Debut erglänzen lassen sind Songs von Silje Nergaard, John Legend, Feist, Norah Jones und Nouvelle Vague. Sowohl Sigi als auch Valentina Siemsen werden einen Solopart bestreiten und auch zusammen singen. Karten für die Veranstaltung am Donnerstag Abend um 20 Uhr in der Sigfried Werft können unter Telefon 75770 vorbestellt werden. (fst)

Vacuum – Integrative Musik im HausEckernförde Zum musikalischen Abschluss der Aktionswoche des Beirats für Menschen mit Behinderung spielte die Eckernförde Band „Vacuum“ im Haus an der Reeperbahn. Vacuum ist die Band der Eckernförder Werkstatt, in der Menschen mit und ohne Behinderung sich zusammengeschlossen haben um fetzige Musik zu selbst geschriebenen deutschen Texten zu machen. Im Haus war der Andrang groß und schon während des Soundchecks füllte das Publikum den Saal. Vacuum, die bereits seit 1999 zusammen musizieren brachte neben Besuchen der Aktionswoche aus einen eigenen großen Fankreis mit. Durch viele Auftritte auch außerhalb Eckernfördes haben sich die Musiker die authentisch aus ihrer Lebenssituation heraus agieren, einige Bekanntheit erspielt. Zwei Cds zeugen davon, eine dritte ist in Arbeit. Ihre Lieder beschäftigen sich mit Alltagsfreunden und –sorgen und werden mit sehr viel Spielfreude interpretiert. Für einen „Schmusesong“ „Ich liebe Dich“ holten sich Timo Rene Andre, (Gesang / Percussion), Markus Blaschke (Gesang / Percussion), Andreas Bollhorn (Gesang / Gitarre / Bass), Lars Eckhoff (Gesang / Sologitarre / Bass), Wilke W.( Schlagzeug), Tim Wunderlich, (Bass / Gitarre / Percussion) und Hannes Michelsen (Keyboard / Gitarre / Bass) noch „Speciel Guest“ auf die Bühne: Dominik Kessener und Benjamin Schulte von Ecksist zeigten ihre Verbundenheit mit der integrativen Band und sangen bei der Liebeserklärung an ein Kopfkissen mit. Der Abend hatte eine super Stimmung und bildete so einen ausgesprochen gelungenen Abschluss der Aktionswoche des Beirates von Menschen mit Behinderung. (fst)

Piratensturm auf „das Haus“Eckernförde Zum Piratensturm haben Eckernförder Jugendlich geblasen und die wilde Schar stürmte den Konzertsaal des Jugendzentrum „das Haus“. Gleich drei Bands konnten die zahlreichen Besucher für einen taschengeldfreundlichen Obolus hören. Aus Kiel kam die noch frische Punkformation „Murkey Party“, die mit durchaus poprockigen Klängen sich präsentierte. Durch viele Auftritte mit lautem Metall-Rock-Punk Sound bereits in der Region bestens eingeführt ist „Frankies Freakshow“. Tastsächlich der Showcharakter ist nicht zu übersehen und unter dem Geheul des berstenvollen Saales ging ein für Augen und Ohren gleichermaßen ansprechendes Programm ab. Lokalmatadore an diesem Piratenabend war die Eckernförder Band „Ecksist“. Mit ausgesprochen eigenen Sound, die Musiker bedienen sich schamlos und gekonnt bei allen musikalischen Stilen, und anspruchsvollen deutschen Texten aus eigener Feder hat Ecksist einen weiten Aktionsradius. Nicht nur Jugendliche bildeten das begeistere Publikum als Stefan Jacobs-Kessener (Schlagzeug, Gesang), Jan-Niklas Eichert (Bass), Dominik Kessener (Gitarre, Gesang), Benjamin Schulte (Gitarre, Gesang) und Sängerin Friederike Carl loslegten: Ihr Programm bestand aus den aktuellen Hits ihrer CD „Narrenfreiheit“, die von vielen der Besucher lautstark mitgesungen wurden. Neu und kaum geprobt war die Zugabe „Jetzt wird wieder mal gewählt…“, die den Nerv des jugendliche Publikums deutlich traf. Bis Mitternacht wurde im Saal des Jugendzentrums begeistert getanzt und gefeiert. Der Piratensturm war eine Initiative von Pablo Wittrock und Finn Mayeres die auf der Internetseite https://www.piratengilde.org weiter Piratenaktiväten mit Eckernfördes Jugendlichen planen. Die jungen Organisatoren warn sichtlich überwältigt von dem grandiosen Anklang ihrer Idee und sind hoch motiviert weiter kulturelle Events zu planen. (fst)

Persische Nacht in alter PostEckernförde Zum ersten Persischen Abend lud das Restaurant Alte Post und rund 90 Gäste feierten mit. „Die Initiative zu diesem Fest ging von unseren Stammgästen aus“ erzählt Roja Hadipour. Die jugendliche Wirtin betreibt das gemütliche Lokal zusammen mit Hossein Khosravi. Zur Persischen Nacht haben die Beiden zusammen mit Koch Uwe Steinhauer ein leckeres Spezialitäten Buffet zusammengestellt aus den Köstlichkeiten des Orients. Der Höhepunkt des Abends war ein Auftritt der Bauchtänzerin Jasmina, die eindrucksvoll alle Facetten des traditionellen Tanzens vorführte und wie ein Wirbelwind durch die Gänge des gemütlichen Gewölbekellers tanzte. Unter dem begeisterten rhythmischen Klatschen der ausgelassenen Besucher animierte sie sowohl die anwesenden Frauen als auch Männer mit ihr in der edlen Tanzkunst zu wetteifern. Bis in die frühen Morgenstunden feierten Gäste und Wirte zusammen das orientalische Fest. „Wir denken bereits über eine weiter Feier nach, aber Thema und Termin sind noch geheim“ verrät Roja Hadipour. Über den Absatz der Eintrittskarten brauch sie sich allerdings keine Gedanken zu machen: „Der persische Abend war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.“. Fotos der Veranstaltung liegen in den nächsten Tagen im Restaurant aus. (fst)

Café mit KünstlerzimmerEckernförde Café Heldt, in der Nicolaistrasse hat eine kleine Attraktion mehr. Zu den sowieso schon stilvollen und gern genutzten Räumen mit laufenden Servierbetrieb gesellt sich jetzt ein „Künstlerzimmer“. In dem ehemaligen Antiquitätenladen befindet sich jetzt ein freundlicher Raum in dem wechselnde Ausstellungen gezeigt werden. Vorerst können noch wenig bekannte Werke von dem umso bekannteren Eckernförder Maler Falko Windhaus angeschaut und vor Ort gleich erworben werden. Falko und Armin Heldt verbindet eine langjährige Freundschaft: „Armin Heldt hat mit in Eckernförde das erste Bild abgekauft, es war auch das erste dass ich auf der Akademie gemalt hatte“ erinnert sich der Künstler. Besonders waren wohl auch die Verkaufsverhandlungen die tagelanges Sondieren in den Eckernförder Kneipen benötigten. Die inzwischen gereifte Freundschaft führte nun zu einer kleinen aber besonderen Ausstellung in dem Raum, der unmittelbar an die von Falko Windhaus gestylte Cafestube anschließt. „Der Ausstellungsraum kann auch als ´Multifunktionsraum´ für Feiern oder kleine Feste genutzt werden“ beschreibt Armin Heldt die sich anschließenden Möglichkeiten. Bereits früher tagte hier der Schachclub und es fanden kleine Versammlungen statt. Damals allerdings hatte der Raum noch den wenig schmeichelnden Beinahmen „die Gruft“. Inzwischen sind aber die Fenster wesentlich größer geworden und ein heller freundlicher Anstrich fängt das Licht ein und lässt die Bilder von Falko Windhaus leuchten. Dabei sind einige Bleistiftzeichnungen die auf einem besonderen, eher ungewöhnlichen Malgrund entstanden. „Malerpapier“ dient gewöhnlich Anstreichern zur Sicherung des Fußbodens. Es ist extrem weich und saugfähig und erinnert eher an Löschpapier als an Künstlerkarton. Gleich einer der ersten Besucher der jungen Ausstellung ließ sich von den gezeigten Motiven begeistern und erwarb spontan eine kleine Zeichnung aus der Hand des Künstlers., der sie just an die Wand gehängt hatte. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Cafés geöffnet und kann auch unverbindlich besichtigt werden. (fst) Jonny Kalisch, Antiquitäten- und Kunsthändler aus Kanada inspiziert mit Falko Windhaus und Armin Heldt die neue Austellung im Café Heldt.

Näkkälä – Finnlands Tundra im HausEckernförde Weit in das Land der Samen im Norden Finnlands entführte der Film „Näkkälä“ die Besucher des Kinos im Haus. In Anwesendheit des Dokumentarfilmers und Regisseurs Peter Ramseier wurde die Geschichte des älteren Schweizer Hans Ulrich Schwaar erzählt der seit zwanzig Jahren den Samen Iisakki-Mathias Syväjärvi besucht und ihn bei der Betreuung seiner großen Rentierherde hilft. In der Siedlung Näkkälä treffen zwei Welten aufeinander. Zum einem der der ehemalige Emmentaler Lehrer, der geprägt von der mitteleuropäischen Zivilisation, es schaffte die scheue Andersartigkeit der Samen zu überwinden und inzwischen als akzeptierte Glied einer sehr kontemplativ wirkenden Gemeinschaft zu werden. Die Samen leben in einer weitgehend unberührten Natur, die Abläufe ihres Handels sind geprägt von Rhythmen ihrer Tiere und nur wenig von den modernen Errungenschaften der Technik gewandelt. Und doch: Der Same Iisakki-Mathias erinnert sich noch an das Normadenleben mit seinem Vater, als noch keine Handys, Fernseher und Geländefahrzeuge das Leben mit ihnen teilten. Doch auch heute noch geht das Leben im hohen Norden bedächtig seinen Gang, es wird beständig, bescheiden und überlegt gehandelt und selbst die Feiern sind durch wenig Alkohol genügend gekrönt. Der Filmemache Peter Ramseier begleitete die kleine Gemeinschaft ein Jahr und dokumentierte den Lauf der Natur und der mit ihr eng verbunden Menschen äuißerst einfühlsam. In fotografisch wundervollen Sequenzen wird eine Landschaft gezeigt, deren Unberührtheit die Grundlage der dort lebenden Menschen ist. Die Rentierherden leben von Flechten. Diese bedrohte Pflanzenart kann nur in vollkommener Reinheit gedeihen. Aber nicht nur aktiver und gelebter Umweltschutz ist ein Problem des uralten Volksstammes der Samen, der lange vor den Wikingern den gesamten Norden als Normaden besiedelten und sich stets der rentierzuch widmeten. Auch an Nachwuchs mangelt es, viele Frauen studieren in den Städten und verbinden sich dort mit den Finnen. So hat die Siedlung Näkkälä inzwischen nur noch 36 Einwohner – alles Samen. Die stolze Schüchternheit der Ureinwohner, ihr abgewogener Umgang mit der Zeit und ihre ganz andere Lebens- und Denkweise konnte das kleine Filmteam in fünf Besuchen wunderbar und sehr einfühlsam dokumentieren. Neben den naturbeobachtenden Szene hat der Film einen weiteren Schwerpunkt in der Freundschaft der beiden älteren Männer, die sehr unterschiedlich, aber in ihren ausgeprägten Eigenarten wieder verbunden sind. Der sechzigjährige Iisakki-Matias Syväjärvi ist der Enkel des legendären samischen Rentierfürsten Vilkuna Näkkäläjärvi. Er lebt ausschliesslich von der Rentierzucht und besitzt die grösste Herde der finnischen Samen. Nach alter Tradition wäre er, wie sein Grossvater damals, ein Rentierfürst. Heute aber gibt es diese Art von Fürsten nicht mehr. Obwohl Iisakki-Matias Syväjärvi die alte samische Kultur noch lebt und auch pflegt, hat er sich der Anpassung an die „westliche” Welt gebeugt. Er hat sich ein Geländefahrzeug und einen Motorschlitten zugelegt, und auf dem Dach seines einfachen Hauses thront – neben der Einrichtung für das Trocknen des Rentierfleisches – eine Parabolantenne. Der Schweizer Hans Ulrich Schwaar, geboren am 31. Januar 1920, lebt in Langnau im Emmental. Er studierte an den Universitäten Neuenburg und Basel Französisch und Sport, wurde Lehrer und unterrichtete in Langnau. Er war Langstreckenläufer (Nationalmannschaft) und …

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  SHKH – alle Zimmer besetzt Eckernförde Im Schleswig-eswig-Holsteinischen Künstlerhaus in der Ottestr. 1 ist „Full-House“. Neue Stipendiaten, die zwischen 2 und sechs Monaten in Eckernförde verweilen werden haben alle Ateliers belegt und werden ihren Aufenthalt in der Ostseestadt nutzen um neue Projekte zu entwickeln. In Tokyo / Japan sind sie geboren und aufgewachsen, aber aus der Schweiz angereist: Mai Yamashita und Naoto Kobayashi. Das Paar kennt sich schon seit gemeinsamen Schultagen. Inzwischen beschäftigen sie sich mit Videokunst und Installationen. Hier möchten sie sich vom Meer inspirieren lassen und dabei neue Projekte entwickeln. Ihre Werke zeichnen sich durch einen Humorvollen und leicht anmutenden Umgang mit sehr unterschiedlichen Themen aus. Ein halbes Jahr haben sie Zeit sich mit der Stadt, Land und Leuten auseinander zusetzen. Zum Abschluss ihres Aufenthaltes möchten sie gerne etwas von ihren Werken präsentieren. Jutta Konjers Anreise war nicht ganz so weit. Die Stipendiatin lebt in Hamburg. Auch sie arbeitet mit Visualisierungen, sie nennt ihre Kunst inszenierte Fotografie. Dabei greift sie bestehendes wie Denkmäler und Kunstwerke auf und ergänzt sie auf eine besondere Weise. Ihr Freund und Kollege Manfred Kroboth war bereit im Jahr 2000 Stipendiat in Eckernförde. Jutta Konjer trifft hier auch auf gute Bekannte: Bereit im Jahr 1997 hatte sie in der KAOS Galerie ausgestellt, die Marianne Tralau damals noch in Köln betrieb. Für zwei Monate ist Christian Hellwing aus Berlin in die Ottestrasse eingezogen. Der bildende Künstler, der sein Tätigkeitsfeld mit „im weitesten Sinne Bildhauer“ beschreibt, will in der Ostseestadt Kräfte für neue Projekte sammeln. Im Herbst plant er eine größere Ausstellung in Bremerhaven, für diese soll der Katalog in Eckernförde entstehen. Alle vier Künstler sind froh mit Beginn der der schönen Jahreszeit in Eckernförde sein zu können und wollen das Flair der Ostseestadt als Inspirationsquelle nutzen. Da es bei den Stipendiaten des Schl Holsteinischen Künstlerhauses üblich ist, gegen Ende ihres Stipendium eine Ausstellung, Installation oder eine andere Art von Präsentation zu zeigen, können wir gespannt sein, wie sich das hiesige Umfeld auf ihre künstlerische Arbeit auswirken wird. (fst) Vorübergehend ihren Platz gefunden im schlewsig-holsteinischen Künstlerhaus haben die Stipendiaten Christian Hellwing, Jutta Konjer, Mai Yamashita und Naoto Kobayashi. Das Künstlerhaus wird zusammen von der Kulturabteilung der Landesregierung und dem Eckernförder Verein „Förderverein S.-H.-Künstlerhaus e.V.“ unterhalten und ermöglicht Künstlern der unterschiedlichsten Sparten sich durch die Ostseestadt zu neuen Projekten anregen zu lassen. 18. APRIL 2007

Platessa von Esbjerg Erlebnissegler wieder fit Eckernförde Bei einem gemütlichen Spaziergang in der Zeit um Ostern kann man am Eckernförder Hafen bei den Traditionssegler vielfache Betriebsamkeit beobachten: Allenthalben wird renoviert, geschliffen, gemalt und marode Holzteile getauscht. Besonders auffallend ist die dabei die große Schar von Jugendlichen die mit viel Enthusiasmus den Gaffelschoner Platessa von Esbjerg auf Hochglanz trimmen. Das 25 m lange Schiff nimmt eine besondere Stellung unter den Traditionsseglern ein: Es gehört einem Verein. Die Lebensgemeinschaft Eiderdrift e.V. hat ein Konzept für „Projekt Erlebnis-Segeln“ entwickelt, um Jugendlichen, Behinderten und auch Erwachsenen soziale Erlebnisse zu vermitteln. Jenseits von Alltäglichen kann an Board das Aufeinander angewiesen sein erlebt werden um die eigenen und die Fähigkeiten der Mitmenschen neu vertieft wahr zu nehmen. Aus den mitfahrenden jungen Menschen rekrutierte sich inzwischen ein Stamm von Bootsleuten die einerseits ihre seemännischen Kenntnisse weiter vertiefen möchten, anderseits sich aber auch für ihr Schiff einsetzen und ihre Ferien gerne an Board mit den notwendigen Restaurierungs- und Überholungsarbeiten verbringen. Ewald Huß ist der Skipper der Platessa und leitet auch den Verein, der den verschiedensten Gruppen, von Schulklassen über Vereine bis zu Interessensgemeinschaften die vertiefende Erlebnisse auf See ermöglicht. Diesmal waren zwei Gruppen mit dem sehr erweiterten Frühjahrsputz beschäftigt. Waren im Winters noch die Profis am Werk, es wurde durch eine kompetenten Bootsbauer aus Eckernförde wesentliche Holzteile getauscht, kamen in der ersten Osterferienwoche ehr ältere Jugendliche zum Auffrischen. Dabei war ein junger Mann der gerade seine Gesellenbrief als Schreiner in der Hand hatte. In der zweiten Woche wurde die Optik wieder aufgefrischt, es wurde von 16 Jugendlichen mit viel Fleiß geschliffen, gemalt und immer wieder aufgeräumt. „Wenn wir mit den Ausbesserungsarbeiten fertig sind, müssen wir eigentlich schon wieder anfangen“ kommentierte Ewald Huß den andauernden Kreislauf den ein altes Schiff mit sich bringt. Das frisch gepflegte Boot wurde anschließend an die vielen Arbeiten natürlich auch erprobt. Mit allen fleißigen Helfern segelte die Platessa hinaus in die Eckernförder Bucht. Auch dabei zeigten die jungen Leute vollen Einsatz. Während der Skipper aufmerksam am Ruder stand und von einem „Ausguck“ über mögliche Hindernisse im Fahrwasser informiert wurde, teilte der erste Bootsmann die Mitstreiter den verschiedenen Segeln zu und leitete die Manöver an. Skipper Huß, der seine vielfältige Erfahrungen bei einem knappen Anlegemanöver im Eckernförder Binnenhafen mal wieder zeigen konnte, war sichtlich zufrieden mit den äußerlichen und innerlichen Zustand seines Schiffes. Anfang Mai kommt die erste integrative Gruppe mit Jugendlichen um auf der Platessa Wasser, Wind, Wellen, Segel und sich selbst zu erleben. An Board ist dafür jetzt alles Bestens. Weitere Infos unter www.platessa.de (fst) 2007

(Eckernförde) Viel Spass hatt die Kinder am Ostersonntag-Mittag als die Drachenfreunde „Stieg-op“ am Südstrand größere Mengen Ostereier vom Himmel regnen liessen. Bei recht ruppigen Wind gelang es doch, einen kleinen Drachen als Fähre zu dem großen Trägerdrachen aufschwingen zu lassen. Dank einer mechanischen Kippvorichtungen regneten die bunten Schokoeier auf die gespannt wartenden Kinder die sie blitzschnell einsammelten. Damit auch die Kleinsten nicht umsonst ausharrten, verteilten nette Osterhäsinnen vom Verein ihnen auch einige der bunten Süssigkeiten direkt. Währendessen bewachten kleinere und größere Drachen am Himmel das lustige Ostererereignis. (fst) 2007

Grünes Haus hat Grund zum feiern  Fünfundzwanzig Jahre ist immer ein stolzes Jubiläum. Ein viertel Jahrhundert für eine kirchliche soziale Einrichtung ist ein Grund zurückzublicken. Am Wochenende feierte das Eckernförder „Grüne Haus“ in der St. Nicolai Strasse dieses besondere Fest und lud die alten wie die neuen Freunde zu Kaffe und Kuchen und einem Konzert in der Nicolaikirche. Jürgen Andres und Albert Leuschner waren als treibenden Kräfte schon seit der Gründung der Einrichtung, die vom Kreisjugendverband der ev. Jugend getragen wurde, dabei. Albert Leuschner, von jung und alt nur bei seinem Vornamen genannt ist noch heute als pädagogischer Leiter aktiv. Ursprünglich war die Einrichtung zur Ausbildung ehrenamtlichen Jugendbetreuer gedacht, später als „zweite Heimat“ für junge Menschen aus einfachen Verhältnissen, die nicht unbedingt in der kirchlichen Jugendarbeit  aktiv  waren, gedacht. Das Konzept der pädagogischen Arbeit änderte sich im Laufe der vielen Jahre immer entsprecht dem, was die Besucher als ihre Interessen mit einbrachten. Selbstbestimmung wurde gross geschrieben, zeitweilig ging vom Grünen Haus auch eine umfangreiche Mitarbeit in den kirchlichen Gremien aus. „In den Achtzigern gab es eine starke Jugendbewegung“ erinnert sich Albert Leuschner. Später sah es oft sehr bunt in den Räumen aus, viele Punker trafen sich hier. Mit den unterschiedlichen Besuchern erlebte das Haus auch sehr unterschiedliche Ausbaustufen. „Hier sind und waren oft Menschen, die etwas bewegen wollten“ so Leuschner, auch wenn in der schnelllebigeren heutigen Zeit sich viele Bedürfnisse geändert haben. So sind die ehemals typischen Wochenendseminare heute nicht mehr zeitgemäß. Aber vor kurzem erst haben sich die Nutzer des Grünen Hauses mit sehr viel Elan und Tatkraft für den Erhalt ihrer Einrichtung eingesetzt und so das durch Geldmangel von der Schließung bedrohte Haus für sich gerettet. Der von ihnen gegründete Verein „Förderverein und Freundeskreis Grünes Haus“ hat inzwischen fast 50 Mitglieder in allen Altersgruppen. Und es wurde und wird noch weiter am Ausbau der Räume gearbeitet. So wurde erst vor kurzem der Innenhof mit einer gemütlichen Terrasse versehen. Inzwischen ist die Kirchengemeinde St. Nicolai Träger der Einrichtung für offene Jugendarbeit. Unterstützung gibt es auch durch die Stadt Eckernförde, die sich finanziell an der Jugendarbeit beteiligt. Für den weiteren Erhalt des beliebten Jugendtreffs bedarf es natürlich weiter breiter Unterstützung, wie Markus Petersen, der Vorsitzende des Fördervereins betont. Ausser kulturellen Aktivitäten, wie Konzerte in der Nicolaikirche, hofft er sehr auf die Solidarität ehemaliger Besucher des Hauses und auch auf Spenden von Eckernförder Bürgern, die eine der wenigen Anlaufstellen für junge Menschen unterstützen wollen. Das geht auch bequem per Überweisung: Förderverein Grünes Haus Sparkasse Eckernförde, (BLZ 210 520 90) Konto 20 60 200. Anlässlich des 25 Geburtstages des Grünes Haus in der Eckernförder Nicolaistrasse sprach die EZ mit drei Jugendlichen die öfters die Einrichtung besuchen. Warum besuchst ihr das Grüne Haus? Jelle (14 Jahre) also ich gehe ins Grüne Haus weil die Leute dort sehr nett sind und man dort viel Spaß haben kann, wen man will kann man dort immer was machen aber man kann prima entspannen. Immer montags arbeite ich im Weltladen. Nils (20 Jahre): Ich nutze die Teestube, …

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Solidarität mit dem grünen Haus Drei lebendige Musikgruppen unterstützten das Grüne Haus mit einem Benefizkonzert in der Nicolai – Kirche „Das grüne Haus braucht Unterstützung“ darin waren sich alle Beteiligten am Sonnabend in der Nicolai – Kirche einig. Eingeladen hatte der Freundeskreis Grünes Haus und gleich drei musikalische Formationen stellten ihr Solidarität mit der beliebten Jugendeinrichtung unter Beweis. „Die Jugendlichen haben für das grüne Haus gekämpft, aber wir brauchen auch noch etwas Geld für die Jugendarbeit“ Markus Petersen, Vorsitzender des Fördervereins und Albert Leuschner, Betreuer der Einrichtung begrüßten das Publikum zum Benefizkonzert. Drei Bands, allesamt in der Altergruppe der Eltern der Besucher des Jugendtreffs, unterhielten das Publikum gekonnt an diesem Abend. Die Jugendlichen selber hatten einen Stand mit Infomaterial und Waren aus dem Weltladen aufgebaut. Auch für die Versorgung mit Getränken in den Spielpausen sorgten sie. Den Auftakt machte die in Eckernförde bestens eingeführte Suhrbrook Family. Die Sänger und Instrumentalisten hatten sich in den 70er Jahren aus ähnlichen Motiven gegründet. Sie wollten erreichen, dass ein Haus als Treff und Versammlungsort für die damalige Jugend ermöglicht wird. Seitdem musizieren sie mit ungebremster Spielfreude. Mit Folksongs, mitreißenden Gospels und Rock- und Swingtiteln wärmten sie das Publikum gehörig auf und bewiesen, das Solidarität mit dem Anliegen der heutigen Jugend mit viel innerer Wärme rüberkommen kann. Die Gutmenschen, so der Titel, den Roland Tank und Kay Kankowski ihrem Duo gegeben haben, brachten politische Töne in die Kirche. Zwischen traditionellen aus dem Volk entstandenen Liedern, die von Ohnmacht in Kriegszeiten und Aufmüpfigkeit erzählten und sehr aktuell anmutenden politischen Balladen bewegte sich das gepfefferte Programm. Zwischen den Titeln gab es als Anmoderation noch Klassisches Kabarett. Selbst die ältesten Lieder bekamen einen aktuellen Bezug und historische Despoten wurden in den feinen Zwirn heutiger Politiker gekleidet. Aber selbst die schärfste Kritik verpackten die beiden Barden in mitreißende Musik und zweigten auf, welche musikalischen Möglichkeiten in Mandoline (Tank) und Gitarre stecken. Ihre Sticheleien verteilten sie gleichmäßig nach allen Seiten. In „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ zeigten sie einen dermaßen kritischen und auch liebevollen Umgang mit dem alten Sozialklassiker, dass den zahlreichen anwesenden Kennern des Liedes, ein ganz neuer „Hit“ präsentiert wurde. Den Abend beschloss die Formation „Friday Night“ aus Haby. Die Musiker haben teilweise durch ihre Kinder einen klaren Bezug zum grünen Haus. Eine gefällige Mischung aus Pop, Rock, Jazz und Blues gaben so dem angenehmen Abend ein gelungenes Ende. Wer verhindert war seine Spende live abzugeben, kann seine Spende auch an den Förderverein Grünes Haus überweisen: Sparkasse Eckernförde, (BLZ 210 520 90) Konto 20 60 200. 2005