Abschied vom Atelier am Strand

3. MAI 2009

Abschied vom Atelier am Strand

Maki Takano verlässt das Schleswig-Holsteinische Künstlerhaus nach zweimonatigem Stipendium.

Im schleswig-holsteinischen Künstlerhaus in der Otte Str. 1 können Künstler aus aller Welt ein mehrmonatiges Stipendium machen. Während der Zeit, die von der Landesregierung mit einem Taschengeld und Unterkunft gesponsert wird, sollen sie sich mit der Stadt und der Umgebung auseinandersetzen und so künstlerische Impulse aufnehmen.

Die japanische Konzeptkünstlerin Maki Takano hatte zwei Monate Zeit ihr gedankliches Atelier am Strand aufzubauen. Sie hat einen virtuellen Künstler erdacht, dessen nähere Daten zunächst nicht bekannt sind. Durch seine Werke, die er in ihm fremden Ländern und nicht wirklich geläufiger Sprache fertigt, entsteht für das Publikum langsam ein Bild über diesen Kreativen. In ihrer Ausstellung stellte die Japanerin mit Wohnsitz in Berlin ihre Idee vor und ließ dann ihren erdachten Künstler für sie und sich durch verschiedenste Werke sprechen. Traditionelle japanische Muster, wie sie in Kleidung und Textilien auftauchen erfuhren eine Metamorphose, Farbflächen die vorgegeben sich in Nachgestaltungen spiegeln, filigrane Zeichnungen aus Strichen und Flächen: alles Hinweise auf die Wirksamkeit des Künstlers, die sich ein der Wahrnehmung der Betrachtenden zu einer Geschichte verdichten kann.

Maki Takano recherchiert im Internet und nimmt natürlich auch ihre eigenen Erfahrungen als Grundlage zu der ständig weiter sich entwickelnden Legende. Sie hat in Tokyo studiert und ist später erst nach Düsseldorf, dann nach Berlin umgezogen, wo sie heute ständig lebt und arbeitet. Ihr besonderer Eindruck galt der ruhigen aber die Stadt beherrschenden Ostsee, die sie gedanklich mit den ganz anderen Weiten des heimatlichen Pazifiks verband. Um Herkunft und Stipendium zu einer virtuellen Einheit zu verbinden nannte sie ihre Abschlussausstellung „Atelier am Strand“. (fst)

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